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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Einfluss des Osteosyntheseverfahrens bei dislozierten proximalen Humerusfrakturen auf das radiologische und klinische Ergebnis

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Sven-Oliver Dietz - Universitätsmedizin Mainz, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Mainz, Germany
  • Christian Weustink - Universitätsmedizin Mainz, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Mainz, Germany
  • Pol M. Rommens - Universitätsmedizin Mainz, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Mainz, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB20-255

doi: 10.3205/19dkou084, urn:nbn:de:0183-19dkou0842

Published: October 22, 2019

© 2019 Dietz et al.
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Fragestellung: Ziel der monozentrischen, retrospektiven Studie war den Effekt des Osteosyntheseverfahrens (Nagel- versus Plattenosteosynthese) auf das klinische und radiologische Ergebnis bei proximalen Humerusfrakturen zu untersuchen.

Methodik: Von n=244 Patienten (n=86 Männer, n=158 Frauen, Alter 19-93 Jahre) aus den Jahren 2005-2015 konnten die vollständigen radiologischen Daten analysiert werden. Hiervon waren n=39 2-Part, n=160 3-Part, n=44 4-Part und n=1 eine Humeruskopf-Luxations-Frakturen. Bei n=102 Patienten war die Fraktur varisch, bei n=142 Patienten valgisch disloziert. N=171 Frakturen wurden mit einer Platten-, n=73 Frakturen mit einer Nagelosteosynthese versorgt. Folgende Parameter wurden als Komplikation definiert: Humeruskopfnekrose oder -partialnekrose, primäre oder sekundäre Implantatfehlstellung, Schmerzen, Infekt, nicht anatomische Reposition. Die Auswertung erfolgte mit dem Fischer-Exakt-Test.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei n=94/244 Patienten konnten Komplikationen festgestellt werden. Hierbei zeigte sich, dass die Wahl des Osteosyntheseverfahrens bei varischer oder valgischer Frakturfehlstellung keinen signifikanten Einfluss auf das Auftreten einer postoperativen Komplikation hat (Platte p=0,67; Nagel p=0,82). Bei Plattenosteosynthesen zeigte sich eine signifikant erhöhte Komplikationsrate bei 2-Part Frakturen (p=0,036) gegenüber 3- und 4-Part-Frakturen. Bei nicht anatomisch reponierten Frakturen zeigten sich in beiden Gruppen signifikant erhöhte Komplikationsraten bei Fehlreposition in Varus (Platte p=0,010; Nagel p=0,020), bei Plattenosteosynthese auch bei postoperativer Valgusfehlstellung (p=0,013) gegenüber anatomisch reponierten Frakturen.

In unserer Studie konnten wir zeigen, dass die Auswahl des Osteosyntheseverfahrens keinen signifikanten Einfluss auf das klinische oder radiologische Ergebnis proximaler Humerusfrakturen hat. Komplikationen treten signifikant häufiger bei nicht anatomiegerecht reponierten Frakturen auf. Bei 2-Part-Frakturen treten signifikant häufiger Komplikationen nach Plattenosteosynthesen auf.