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Chronische periprothetische Pilzinfektionen – Ergebnisse nach dreizeitigem Prothesenwechsel
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Published: | October 22, 2019 |
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Fragestellung: Die periprothetische Pilzinfektion ist eine seltene, allerdings schwerwiegende Komplikation. Welchen Einfluss hat die Implemtentierung eines sog. dreizeitigen Wechselregimes auf das Outcome hinsichtlich einer angestrebten dauerhaften Infekteradikation? In Anlehnung an den Therapiealgorithmus der Pro-Implant Foundation ist ein dreizeitiger Wechsel eine Variante des mehrzeitigen Prothesenwechsels im langen Intervall.
Methodik: Im Rahmen einer retrospektiven Fallserie wurde das Outcome in der Behandlung von chronischen peripothetischen Pilzinfektionen nach Implementierung eines dreizeitigen Wechselregimes untersucht. Von 2015 - 2018 wurden insgesamt 13 Patienten eingeschlossen. Es war entweder im Rahmen der Explantation oder bei Wechsel eines Platzhalters der Nachweis von Pilzen in mindestens 2 mikrobiologischen Proben erfolgt. Bei 7 Patienten lag eine chronische periprothetische Hüft-TEP, bei 6 Patienten eine chronische periprothetische Knie-TEP Infektion vor. Eine erfolgreiche Infekteradikation wurde definiert durch die 2013 von Diaz-Ledezma et al. publizierten Delphi-Kriterien: 1. abgeheilte Wundverhältnisse, 2. kein infektionsbedingter lokaler Revisionseingriff 3.kein Auftreten PPI-bedingter Mortalität (Tabelle 1 [Tab. 1]).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Follow-up beträgt zum aktuellen Zeitpunkt 763 (±332,4) Tage. In 4 Fällen erfolgte der zusätzliche Nachweis einer bakteriellen Infektion. Insgesamt wurden 11 Patienten im Rahmen des dreizeitigen Wechselregimes reimplantiert. Die Intervallzeit von der Explantation bis zur Reimplantation betrug 101,8 (±59,1) Tage. Eine Patientin verstarb während des stationären Aufenthalts. Die periprothetische Pilzinfektion ist eine schwerwiegende Komplikation. Durch die Implementierung eines dreizeitigen Prothesenwechsels in Anlehnung an den Behandlungsalgorithmus der Pro-Implant Foundation konnte bei allen reimplantierten Patienten bis zum letzten Follow-up eine dauerhafte Infekteradikation erzielt werden. Der dreizeitige Prothesenwechsel stellt somit ein vielversprechendes therapeutisches Vorgehen dar. Prospektive Multicenterstudien sollten durchgeführt werden, um bei längerem Follow-up die gezeigten Ergebnisse zu bestätigen (Tabelle 2 [Tab. 2]).