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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Interventionsbedürftige Komplikationen nach Osteosynthese von Malleolarfrakturen: eine retrospektive Risikoanalyse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Niklas Tuttle - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Fuß- und Sprunggelenkschirurgie, Berlin, Germany
  • Sebastian Manegold - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Fuß- und Sprunggelenkschirurgie, Berlin, Germany
  • Alexander Springer - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Fuß- und Sprunggelenkschirurgie, Berlin, Germany
  • Tobias Gehlen - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Fuß- und Sprunggelenkschirurgie, Berlin, Germany
  • Sven Märdian - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Serafeim Tsitsilonis - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Fuß- und Sprunggelenkschirurgie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB16-1205

doi: 10.3205/19dkou053, urn:nbn:de:0183-19dkou0531

Published: October 22, 2019

© 2019 Tuttle et al.
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Fragestellung: Ziel der vorliegenden Arbeit war die Identifikation von Risikofaktoren bezüglich des Auftretens von schwereren postoperativen Komplikationen nach osteosynthetisch versorgten Malleolarfrakturen über einen 5-Jahres-Zeitraum.

Methodik: Alle Malleolarfrakturen volljähriger Patienten ohne Begleitverletzungen, die innerhalb des Zeitraums von 2007 bis 2011 in unserer Abteilung osteosynthetisch versorgt wurden, wurden identifiziert (n=414). Eingeschlossen wurden alle Patienten, welche mindestens eine Follow-Up Untersuchung in der klinikeigenen Ambulanz hatten. Als Komplikation wurde gewertet, wenn ein Patient aufgrund der Verletzung nochmals operiert oder stationär aufgenommen werden musste (ausgenommen: elektive Implantatentfernungen). Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS 24. Erhoben wurden neben unten genannten Parametern unter anderem AO-Frakturtyp, BMI, Nikotinabusus, Diabetes Mellitus, OP-Dauer, ASA-Score, Nutzung einer Blutsperre sowie primäre externe Fixation.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Ausgewertet wurden 271 Fälle mit einem Durchschnittsalter von 46,4±15,1 Jahren (m:w 140:131; 51,7%:48,3%). Männer waren signifikant jünger als Frauen (42,3±14,7 J. vs. 50,6±14,5 J.; p<0,001). Insgesamt traten 23 Komplikationen (8,5%) auf. Drei Patienten wurden zur intravenösen Antibiotikagabe aufgenommen. In 20 Fällen (7,4%) kam es zu Revisionsoperationen, hiervon waren 18 weichteilbedingt (6,6%), die übrigen zwei Eingriffe waren ossär bedingt (jeweils eine Arthrodese und Arthrolyse bei Arthrose). Signifikante prädiktive Faktoren für weichteilbedingte Revisionsoperationen wurden identifiziert, diese wurden anschließend einer multivariaten Analyse unterzogen (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Revisionsbedürftige Weichteilprobleme bilden die relative Mehrheit der schwerwiegenden Komplikationen nach Osteosynthese eines Knöchelbruchs. Es sollte geklärt werden, ob ein Einfluss des Wochentages auf das Komplikationsrate besteht. Zusätzlich war es interessant zu sehen, dass „klassische“ Risikofaktoren - wie etwa Übergewicht, Diabetes mellitus oder Nikotinabusus - nicht den zu erwartenden Einfluss auf Komplikationen hatten. Des Weiteren zeigte sich die geriatrische, kardial erkrankte Patientin als die Hauptkandidatin für postoperative Komplikationen. Insbesondere in Anbetracht des demographischen Wandels müssen Strategien zur risikoarmen Behandlung dieser Gruppe entwickelt werden.