Article
Operative Ausbildung in der Orthopädie und Unfallchirurgie geht nicht mit einer erhöhten Operationszeit oder vermehrten Komplikationen einher – eine retrospektive Analyse der Versorgung von proximalen Femurfrakturen
Search Medline for
Authors
Published: | October 22, 2019 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Die Anzahl an proximalen Femurfrakturen wird in der Zukunft weiter zunehmen. Um eine adäquate Versorgung der Patienten auch in Zukunft sicherzustellen, muss eine stringente Ausbildung der angehenden Orthopäden und Unfallchirurgen erfolgen. Ziel der Studie war der Vergleich der Versorgung von hüftgelenksnahen Femurfrakturen durch einen angeleiteten Weiterbildungsassistenten (WA) oder durch einen Facharzt (FA) für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Methodik: Retrospektiv nachuntersucht wurden alle Patienten welche mittels PFNA von 2015 bis 2016 in einem überregionalen Traumazentrum versorgt wurden. Die zwischen den Gruppen zu vergleichenden Parameter umfassten OP-Zeit, chirurgische und internistische Komplikationen, Mortalität und Hämoglobin-Differenz prä- zu postoperativ.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von den 299 operierten Patienten wurden 146 durch einen FA und 153 durch einen angeleiteten WA durchgeführt. Zwischen den Gruppen konnten keine signifikanten Unterschiede bezüglich der OP-Zeit (60,47min vs. 54,48min, p=0,49), der Hämoglobin-Differenz (2,6 g/l vs. 2,8 g/l, p=0,25) oder dem Auftreten von chirurgischen und internistischen Komplikationen gefunden werden. Die Mortalität zeigte ausschließlich einen signifikanten Zusammenhang mit dem Alter des Patienten.
Eine stringente Ausbildung angehender Orthopäden und Unfallchirurgen geht nicht mit einer erhöhten OP-Zeit oder vermehrten Komplikationen einher und sollte damit weiterhin im Focus jeder weiterbildenden Abteilung stehen.