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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Zusammenhang zwischen der Expression von miRNAs und der Ausprägung degenerativer Rotatorenmanschettenpathologien

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Fabian Plachel - Centrum für Musculoskeletale Chirurgie - Charité Berlin, Berlin, Germany
  • Philipp Heuberer - Herz Jesu Krankenhaus Wien, Wien, Austria
  • Philipp Moroder - Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie - Charité Berlin, Berlin, Germany
  • Julia Frank - Herz Jesu Krankenhaus Wien, Wien, Austria
  • Matthias Hackl - TAmiRNA GmbH, Wien, Austria
  • Andreas Traweger - Institut für Sehnen- und Knochenregeneration, PMU Salzburg, Salzburg, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB14-763

doi: 10.3205/19dkou031, urn:nbn:de:0183-19dkou0319

Published: October 22, 2019

© 2019 Plachel et al.
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Fragestellung: MicroRNAs regulieren zelluläre Prozesse und beeinflussen so die Entwicklung und Funktion von Zellen und Geweben. Ziel dieser Arbeit war es, spezifische microRNA-Profile im Serum ("liquid biopsy") von (1) Patienten mit degenerativer Tendinopathie der Rotatorenmanschette (RM) und von (2) Patienten mit degenerativer RM-Ruptur zu identifizieren.

Methodik: Im Rahmen dieser Pilotstudie wurden zwischen Januar und Dezember 2017 insgesamt 15 Patienten prospektiv eingeschlossen und anhand der zugrundeliegenden Pathologie 3 Gruppen zugeteilt: (A, n=5): keine Schulterpathologie, (B, n=5) degenerative RM-Tendinopathie und (C, n=5) degenerative RM-Ruptur. Jedem Patienten wurde zu Beginn venöses Blut aus der Ellenbeuge abgenommen und nach standardisiertem Protokoll aufgearbeitet. Aus dem Serum wurde zunächst RNA extrahiert und analysiert. Das Expressionsmuster von insgesamt 192 microRNAs wurde pro Patient erhoben. Die Ergebnisse wurden im Anschluss anhand der Expression spezifischer microRNAs in Sehnenproben (Supraspinatus) validiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Probe eines Patienten aus Gruppe C musste aufgrund unzureichender Qualität exkludiert werden. Das durchschnittliche Alter zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen den 3 Gruppen (A: 58,1 ± 6,0 Jahre, B: 57,0 ± 5,9 Jahre, C: 60,1 ± 8,5 Jahre; p=0,787). Im Vergleich zwischen Gruppe A und B zeigten sich in der Gruppe B insgesamt 7 microRNAs (p<0.05) gegenüber der Kontrollgruppe signifikant herunterreguliert. In Gruppe C waren insgesamt 24 MicroRNAs (p<0.05) signifikant herunterreguliert im Vergleich zur Gruppe A. Davon konnten 6 microRNAs identifiziert werden, deren Expression sowohl in Gruppe B, als auch in Gruppe C signifikant verändert war im Vergleich zum gesunden Kollektiv. Analoge Ergebnisse mit einer Herunterregulation spezifischer microRNAs in rupturierten Sehnen im Vergleich zur gesunden Sehne konnten anhand der Validierung gezeigt werden.

Anhand dieser Untersuchung konnte erstmalig ein spezifisches microRNA Profil in Patienten mit degenerativer RM-Pathologie identifiziert werden, wobei sich bestimmte microRNAs im Vergleich zum gesunden Patienten signifikant unterscheiden. Diese sind remprimiert und könnten dadurch Einfluss auf verschiedene molekularbiologische Prozesse in der Entstehung von degenerativen RM-Pathologien haben.