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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Inzidenz und Outcome abdomineller Metastasen bei Weichteilsarkomen. Ergebnisse einer multizentrischen Studie mit 854 Patienten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Maria Anna Smolle - Univ.-Klinik für Orthopädie und Trauamtologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Angelika Schaffler - Institut für Anästhesiologie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Andreas Leithner - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Orthopädie, Graz, Austria
  • Veroniek van Praag - Department of Orthopaedic Surgery, LUMC, Leiden, Netherlands
  • Marko Bergovec - Univ.-Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Per-Ulf Tunn - Klinik für Tumororthopädie, Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg, HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Berlin, Germany
  • Michiel van de Sande - Department of Orthopaedic Surgery, LUMC, Leiden, Netherlands
  • Dimosthenis Andreou - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB12-499

doi: 10.3205/19dkou014, urn:nbn:de:0183-19dkou0144

Published: October 22, 2019

© 2019 Smolle et al.
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Text

Fragestellung: Während pulmonale Metastasen bei Weichteilsarkomen häufig beobachtet werden, ist ein abdominelles Metastasierungsmuster sehr selten, wenn auch mit einer schlechten Prognose assoziiert.

Das Ziel dieser Studie war es, 1) Risikofaktoren für das Auftreten von abdominellen Metastasen (AM) zu identifizieren sowie 2) das Outcome von Patienten mit AM und solchen in andere Lokalisationen zu vergleichen.

Methodik: Es wurden 854 Patienten mit primär lokalisiertem Weichteilsarkom in diese retrospektive Studie eingeschlossen, die zwischen 2000 und 2016 an drei tertiären Tumorzentren behandelt wurden.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach einem Median von 11 Monaten entwickelten 279 Patienten (32.7%) Metastasen, vorrangig pulmonal (n=151). Von jenen 33 Patienten, bei denen eine AM diagnostiziert wurde (3.9%), war bei 13 Patienten dies die erste Metastase, während bei 20 Patienten zuerst Metastasen an anderen Lokalisationen aufgetreten waren. Unabhängig von Alter oder Grading hatten Patienten mit Liposarkomen ein deutlich höheres Risiko, primäre AM zu entwickeln (HR: 4.492; CI: 1.323 - 15.254; p=0.016).

Im Vergleich zu Patienten ohne Metastasen hatten Patienten mit Metastasen im Krankheitsverlauf ein signifikant schlechteres Gesamtüberleben (1- und 2-Jahres Gesamtüberleben: 85.5% und 41.4% vs. 95.2% und 91.6%; p<0.0001). Darüber hinaus hatten Patienten mit AM ein schlechteres Überleben als Patienten mit Metastasen an anderen Lokalisationen (1- und 2-Jahres Gesamtüberleben: 54.4% und 19.5% vs. 67.2% und 45.2%; p=0.008).

Das Überleben nach Auftreten von AM - primär oder sekundär - war gleichfalls reduziert (1- und 2-Jahres Post-AM-Überleben: 48.0% und 16.0% vs. 46.4% und 27.8%; p=0.878).

Das Überleben von Patienten, die AM entwickeln, ist unabhängig vom Zeitpunkt der abdominellen Metastasierung gleichfalls reduziert und signifikant schlechter als jenes von Patienten mit Metastasen an anderen Lokalisationen.

Darüber hinaus scheinen Patienten mit Liposarkomen ein höheres Risiko zu haben, AM zu entwickeln, weshalb diese Patienten vermehrt mit abdominellen Untersuchungen (Sonographie, CT-Abdomen) nachgesorgt werden sollten.