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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Adhärenzverhalten vom Rhodamin markierten Lymphozyten bei DBA/1J Mäusen mit CCR3-Antikörpern am Modell der Kollagen induzierten Arthritis

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Björn Lembcke - Orthopädische Klinik der Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany
  • Philip Gierer - Abt. f. Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany
  • Thomas Mittlmeier - Abt. f. Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany
  • Brigitte Vollmer - Institut f. Exp. Chirurgie, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO30-968

doi: 10.3205/16dkou799, urn:nbn:de:0183-16dkou7990

Published: October 10, 2016

© 2016 Lembcke et al.
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Text

Fragestellung: Die rheumatoide Arthritis wird bei etwa 1% der Bevölkerung diagnostiziert und ist damit die häufigste chronisch entzündliche Gelenkerkrankung. Das klinische Bild wird durch meist symmetrische Entzündungen der kleinen Gelenke geprägt. Die sogenannte Polyarthritis kann auch andere Gelenke und sogar Organe pathologisch beeinflussen. Der unbehandelte Verlauf ist im allgemeinen chronisch-progredient, gelenkzerstörend und polyarthrotisch mit Erhöhung der Mortalität. Die am ehesten autoimmune Ätiologie ist nur teilweise bekannt. Als sicher gilt die Beteiligung von Lymphozyten und deren Interaktion am Gefäßendothel in der Frühphase des Krankheitsprozesses.

Voruntersuchungen haben gezeigt das CCR3 und deren Liganten daran beteiligt sind.

Ziel dieser Studie war es die Veränderung der Endotheladhärenz von Lymphzyten bei Blockierung des CCR3 im Modell der Kollagen induzierten Arthritis mit dem Wildtyp DBA1/J durch Intravitalmikroskopie darzustellen.

Methodik: Nach Induktion einer rheumatoiden Arthritis bei DBA/1J Mäusen (n=10) mit komplettem Freud'schem Adjuvanz mit 125µg bovinen Kollagen i.v., wurde n=5 Tieren 50µg Monoclonaler CCR3-Antikörper und n=5 Tieren 50µg Kontroll-Antikörper am 21.,24. und am 27. Tag in die Schwanzvenen injiziert.

Zur Lymphzytenmarkerung fand Rhodamin 6G Verwendung. Die Kontrastverbesserung wurde mit FITC-Dextran i.v. erreicht.

Die Intravitalmikroskopie wurde unter Narkose an den Synovial-Venolen des rechten Kniegelenks 4 Wochen nach der Immunisierung vorm Einsetzen der klinischen Symptome durch Entfernung der Patellarsehne durchgeführt.

Ergebnisse: Durch die Immunisierung kam es zu einer deutlichen Inflammation in Bezug auf die Leukozyten-Endothel-Interaktion und zu signifikanten Unterschieden zwischen den beiden Versuchsgruppen. Lymphozytenpassagen/30s lagen bei 43±15 in der CCR3-AK Gruppe und 49±15 (p>0,05) in der Kontroll-Antikörper-Gruppe.

Die Entzündungsreaktion war rollenden Lymphozyten 13±5 (CCR3-AK) und 18±6 (Kontroll-AK) (p<0,05), die rollende Fraktion in % 29±4 (CCR3-AK) gegenüber 38±6 (Kontroll-AK) (p<0,05).

Die Entzündungsreaktion war in Bezug auf die adhärenten Lymphozyten 8±3 (CCR3-AK) und 16±6 (Kontroll-AK) (p<0,05) und die Zellzahl adhärenter Lymphozyten/mm2 608±130 (CCR3-AK) und 1045±240 (Kontroll-AK) (p<0,05).

Schlussfolgerung: In diesem Mausmodell der induzierten Rheumatoiden Arthritis konnte gezeigt werden das der Oberflächenrezeptor CCR3 einen deutlichen Anteil an der Entzündungsreaktion besitzt und das eine Blockierung dieses Interaktionsweges eine Reduktion der Inflammation auf synovialer Leukozyten-Endothel-Ebene gewirkt.

Aus den Ergebnissen heraus erscheinen weitere Untersuchung im tierexperimentellen Bereich sinnvoll um klinische Therapieansätze abzuleiten.