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Antimikrobielle Oberflächeneigenschaften durch nanopartikuläres Silber können die bakterielle Kontamination reduzieren
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Published: | October 10, 2016 |
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Fragestellung: Nosokomiale Infektionen auch mit multiresistenten Erregern stellen ein relevantes Problem im Gesundheitswesen dar. Die Übertragungswege beinhalten die direkte Kontamination meist durch das ärztliche und Pflegepersonal, kontaminierte Oberflächen und Tröpfcheninfektion.
Eine Option, den Übertragungsweg der Oberflächenkontamination zu unterbrechen, wäre neben der regelmäßigen Reinigung und Desinfektion die Entwicklung und der Einsatz antimikrobieller Oberflächen.
Methodik: Ein spezielles Kunststoffpaneel, wie es im Fahrzeug-, Möbel- und Gebäudebau vorkommt wurde mit nanopartikulärem Silber (NM 300, OECD-Referenzmaterial) aktiviert.
Eine gewöhnliche Oberfläche sowie die antimikrobielle Oberfläche wurden gezielt an 50 Tagen kontaminiert und zum Zeitpunkt t=0 sowie nach jeweils 6 (t=6h) Stunden ein Abklatsch gewonnen. Es erfolgte der Vergleich der ursprünglichen bakteriellen Kontamination mit der verbliebenen Kontamination. Die Kolonien-bildenden-Einheiten (KBE) wurden nach 72 h ausgewertet.
Ergebnisse: Das nachgewiesene Keimspektrum beinhaltete hauptsächlich die normale menschliche Hautflora, am häufigsten wurden koagulasenegative Staphylokokken gefunden. Die antimikrobielle Oberfläche zeigte eine signifikante Keimreduktion im Vergleich mit der konventionellen Oberfläche nach 6 Stunden (p<0,01).
Die nachgewiesenen Keimzahlen konnten um durchschnittlich 108 KBE, (40,1%) reduziert werden.
Schlussfolgerung: Um die Patientensicherheit im Gesundheitswesen zu verbessern und nosokomiale Infektionen zu verringern, sollten neben (Hand-)Hygieneschulungen für Mitarbeiter auch innovative antimikrobielle Oberflächen eingesetzt werden, um Infektionswege zu unterbrechen.