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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Röntgen-Stereometrie-Analyse (RSA) der Migration des SL-PLUS MIA Schaftes: 2-Jahres-Ergebnisse einer randomisierten kontrollierten Studie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Tobias Reiner - Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Robert Sonntag - Universitätsklinikum Heidelberg, Labor für Biomechanik und Implantatforschung, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Eike Jakubowitz - Labor für Biomechanik und Biomaterialien, Orthopädische Klinik im Annastift, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Stefan Weiss - Arcus Klinik Pforzheim, Pforzheim, Germany
  • Volker Ewerbeck - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Tobias Gotterbarm - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Stefan Kinkel - Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Labor für Biomechanik und Implantatforschung, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO15-1167

doi: 10.3205/16dkou590, urn:nbn:de:0183-16dkou5903

Published: October 10, 2016

© 2016 Reiner et al.
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Fragestellung: Der SL-PLUS MIA Schaft basiert auf dem klinisch bewährten Zweymüller-Konzept des SL-PLUS Geradschaftes (Smith & Nephew, Hamburg, Germany). Durch eine veränderte Implantatgeometrie soll die Implantation erleichtert und eine Schwächung der Knochenstruktur im Bereich des Trochanter majors vermieden werden. Ob dieses unterschiedliche Prothesendesign Einfluss auf Primärstabilität und Osteointegration hat, soll durch eine randomisierte RSA-Studie evaluiert werden.

Methodik: In diese prospektive, randomisierte kontrollierte Studie wurden 44 Patienten mit Indikation zur endoprothetischen Versorgung mittels zementfreier Hüfttotalendoprothese eingeschlossen. Die Patienten wurden randomisiert mit einem SL-PLUS Standard Schaft (n=22) oder SL-PLUS MIA Schaft (n=22) versorgt. Intraoperativ wurden als Referenzmarker Tantalum-Kugeln in den periimplantären Knochen appliziert, um entsprechend der RSA-Methode eine Implantatmigration nach 6 Wochen, 3, 6, 12 und 24 Monaten zu bestimmen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die durchschnittliche Migration in Richtung der Schaftachse nach 24 Monaten betrug 0.33 ±0.60 mm in der SL-PLUS Gruppe und 1.11 ±1.03 mm in der SL-PLUS MIA Gruppe. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war statistisch signifikant (p=0.023). Die Schaftmigration trat überwiegend in den ersten 6 Wochen nach Implantation auf. Kein Implantat zeigte eine relevante im Verlauf progrediente Migration oder radiologische Hinweise einer Schaftlockerung nach 2 Jahren.

Unsere Ergebnisse zeigten für beide Schaftvarianten eine messbare aber geringe Migration, die hauptsächlich innerhalb der ersten 6 Wochen nach Implantation auftrat und in der SL-PLUS MIA Gruppe signifikant höher war als in der SL-PLUS Gruppe. Bei allen Implantaten kam es zu einer knöchernen Integration aufgrund der adäquaten Primärstabilität.