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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Einfluss des stumpfen Thoraxtraumas auf die Fas-Rezeptor-Expression von Alveolarmakrophagen – inflammatorische Effekte von löslichem Fas-Ligand

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Daniel H. Seitz - Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurgie und Orthopädie, Ludwigsburg, Germany
  • Annette Palmer - Zentrum für Chirurgie, Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Ulm, Germany
  • Ulrike Niesler - Zentrum für Chirurgie, Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Ulm, Germany
  • Markus W. Knöferl - Praxis Prof. Dr. M. Knoeferl, Neu-Ulm, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocGR20-553

doi: 10.3205/16dkou473, urn:nbn:de:0183-16dkou4736

Published: October 10, 2016

© 2016 Seitz et al.
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Fragestellung: Eine Lungenkontusion induziert schwere lokale und systemische inflammatorische Veränderungen. So wurde im experimentellen Thoraxtrauma ein Anstieg der Fas- abhängigen Apoptose von Alveolarepithelzellen Typ 2 (AT2 Zellen) nach stumpfem Thoraxtrauma beschrieben. Außerdem konnten gesteigerte Konzentrationen von löslichem Fas Ligand in der bronchoalveolären Lavage nach Thoraxtrauma festgestellt werden. Das Ziel dieser Studie war es daher zu untersuchen welche Rolle das Fas/Fas-Ligand-System in der Inflammation nach Lungenkontusion spielt.

Methodik: In männlichen CD Ratten wurde mittels eines auf den Brustkorb der Tiere gerichteten Druckwellengenerators ein stumpfes Thoraxtrauma induziert oder der entsprechende Kontrolleingriff durchgeführt. Alveolarmakrophagen und AT2 Zellen wurden zu verschiedenen Zeitpunkten (4, 16, 24 und 48 Stunden) nach Trauma oder Kontrolleingriff isoliert. Nach entsprechender Anfärbung wurde die Expression von Fas bzw. Fas-Ligand durchflusszytometrisch bestimmt. Die mRNA-Expression von Fas und Fas-Ligand der genannten Zellen wurde mittels rt-PCR ermittelt. Außerdem wurden Alveolarmakrophagen und AT2 Zellen die 24h nach Trauma isoliert wurden in Gegenwart / Abwesenheit von rekombinantem Fas Ligand (500ng/ml) kultiviert und die IL-6 und IL-10 Konzentrationen in den Kulturüberständen mittels ELISA ermittelt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Durchflusszytometrie waren Fas und Fas-Ligand auf Alveolarmakrophagen nach 4 und 16 Stunden nach dem Trauma signifikant reduziert, bei AT2 Zellen hingegen zeigte sich kein Unterschied zur Kontrolle. Die mRNA Expression von Fas war in Alveolarmakrophagen die 24 Stunden nach Trauma isoliert wurden signifikant hochreguliert. In AT2 Zellen zeigte sich kein Unterschied in der mRNA-Expression von Fas zwischen Trauma und Kontrolle. In Alveolarmakrophagen die 4 Stunden nach Trauma isoliert worden waren war die Fas-Ligand Expression signifikant gegenüber der Kontrolle herunter- und in AT2 Zellen 24 Stunden nach Trauma hochreguliert. In der Zellkultur war die Mediatorfreisetzung von Alveolarmakrophagen nach Thoraxtrauma unter Fas-Ligand Stimulation signifikant gegenüber den unstimulierten Zellen von traumatisierten Tieren gesteigert, in AT2 Zellen jedoch unverändert.

Hinsichtlich der Fas- und Fas-Ligand Expression scheinen Alveolarmakrophagen vor einer frühen Apoptose nach stumpfem Thoraxtrauma geschützt zu sein. Die inflammatorische Antwort von Alveolarmakrophagen auf das Thoraxtrauma wird durch Fas-Ligand Stimulation beeinflusst. Im Gegensatz dazu wurde in AT2 Zellen kein stimulatorischer Effekt von löslichem Fas-Ligand festgestellt. Angesichts der gesteigerten Mediatorfreisetzung von AT2 Zellen nach Lungenkontusion zeigen diese Daten dennoch, dass AT2 Zellen zur inflammatorischen Antwort nach Thoraxtrauma beitragen.