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Einfluss der Frakturregion auf das Erregerspektrum bei Frühinfekten
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Published: | October 10, 2016 |
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Fragestellung: Die Veränderung des Erregerspektrums im Rahmen der Entwicklung multiresistenter Erreger stellt eine besondere Herausforderung in der Behandlung von Frühinfektionen nach Osteosynthese dar. Im Rahmen dieser Studie wurde das Erregerspektrum von Frühinfekten unter perioperativer Antibiotika-Prophylaxe mit Cefuroxim bezüglich der Frakturregion untersucht.
Methodik: Alle Patienten (n=303) eines Level I-Traumazentrums der Jahre 2007-2012, welche im Rahmen der Therapie eine postoperative Frühinfektion mit Erregernachweis entwickelten, wurden retrospektiv untersucht. Bei klinisch operationsbedürftiger Befundsituation fand mindestens eine Reoperation statt, bei der Abstriche entnommen wurden. Es wurde in dieser Studie der jeweils erste mikrobiologische Befund bei bzw. nach Re-OP erfasst. Die Ergebnisse wurden hinsichtlich der Verteilung von Erregern und Resistenzen in Bezug auf die Frakturregion miteinander verglichen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 2007 bis 2012 fanden 13.821 Primäroperationen statt hierbei traten 303 Frühinfekte mit primärem Erregernachweis auf (2,19 %).
Bei den eingeschlossenen 303 Patienten konnten 435 Erregerspezies in Abstrichen nachgewiesen werden, wobei Staphylococcus aureus (118), Staphylococcus epidermidis (89) und Enterococcus faecalis (59) am häufigsten mikrobiologisch gesichert wurden.
Frühinfekte in der AO Region 3 zeigen signifikant häufiger Staph. Epidermis Infektionen als Infektionen im Bereich der AO Region 4 (p=0,03).
Die nachgewiesenen Staph. Epidermis zeigten signifikant höhere Resistenzen gegen viele antimikrobielle Wirkstoffe im Vergleich zu den nachgewiesenen Staph. aureus (p< 0,05 bei 9 der getesteten Antibiotika).