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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Das Halswirbelsäulen-Profil bei Patienten mit einer Adoleszenten idiopathischen Skoliose

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Michael Akbar - Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Wojciech Pepke - Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Bernd Wiedenhöfer - Schoen-Klinik Lorsch, Lorsch, Germany
  • Renaud Lafage - Hospital for Special Surgery New York, Spine Service , New York , United States
  • Frank Schwab - Hospital for Special Surgery New York, Spine Service , New York , United States
  • Virginie Lafage  - Hospital for Special Surgery New York, Spine Service , New York , United States

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI23-1464

doi: 10.3205/16dkou118, urn:nbn:de:0183-16dkou1180

Published: October 10, 2016

© 2016 Akbar et al.
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Text

Fragestellung: In einer retrospektiven Fallserie von 81 Patienten mit einer nicht operativ behandelten Adoleszenten idiopathischen Skoliose soll die Bedeutung des thorakalen und lumbalen Alignments auf das seitliche Halswirbelsäulenprofil evaluiert werden.

Methodik: 81 von 180 Skoliose Patienten wurden aus einer monozentrischen Datenbank in die Studie eingeschlossen. Die Patienten hatten alle eine stehende seitliche Wirbelsäulen-ganz-Aufnahme. Die Analyse wurde in drei Schritten durchgeführt mit dem Fokus auf Lordose, Kyphose und globales Alignment. Die 3 Gruppen waren vergleichbar bezüglich der demographischen Daten, der spino-pelvinen Parameter (SS, PI; PT), regionales Alignment (hoch-zervikal und kranial: C1 Slope, C2-C0, CBVA, McRae Slope, McGregory Slope; tief zervikal: C2-C7, C2-C7 SVA, C2-T3 SVA, C2-T1 Harrison Messung; thorakal: T1-Slope, TK; lumbal: LL, PI-LL) und gobales Alignment: T1SPi, TPA, SVA.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 81 AIS Patienten (26% männlich, 74% weiblich) mit einem Durchschnittsalter von 15,5 (±3,5) Jahren wurden in die Studie eingeschlossen. Die Hyperlordose-Gruppe vs. Lordose Gruppe hatten eine signifikant große lumbale Lordose (LL) (68° vs. 48°), aber auch eine große SS (46° vs. 35°), PI (59° vs. 47°), TK (-42° vs. 32°), alle p<0,001, und einen signifikant kleinen PI-LL mismatch (-10° vs. -1°). In Bezug auf das globale Alignment war die Hyperlordose-Gruppe mehr nach dorsal ausgerichtet ohne statistische Differenzen hinsichtlich T1Spi und TPA. Die Hyperkyphose- vs. Normo-Kyphose-Gruppe hatte eine signifikant größeres PI-LL mismatch (0,2° vs. -8,7°) p< 0,002, TK (>33,1°), kleineren T1Slope (11° vs. 28°) p<0,0001, kleineren T1SPi (-5,3° vs. -3,8°) p<0,027, und ist signifikant mehr negativ ausgerichtet (SVA -15 vs. 13,5)p<0,006. Die hypokyphotischen AIS Patienten hatten eine kyphotische Halswirbelsäule (C2-C7: 11,9° vs. 5,5°), C2-T3: -16,5° vs. 2,7°; C2-T1: -5,8° vs. 16,1°, p<0,001). Die hypokyphotische Gruppe hatten einen nach dorsal ausgerichteten Alignment der Halswirbelsäule mit C2-C7 SVA (26° vs. 36,2°) (p< 0.006) und C2-T3 SVA (38,2° vs. 62,9°) p<0.0001. Vergleicht man die Patienten bezüglich des globalen Alignment, so hatte die dorsal vs. ventral ausgerichtete Gruppe einen signifikant kleineren T1Slope (15° vs. 26°), (p<0,0001), ohne dass die beiden Gruppen sich bezüglich der pelvinen, thorakalen und lumbale Parameter unterschieden hätten. Die bezüglich des globalen Alignment nach dorsal ausgerichteten Patienten hatten eine zervikale Kyphose (C2-C7: -9,2° vs. 5,2°, C2-T3: -12,8 °vs. 1,7°, C2-T1: -0,7° vs. 15,3°, p<0.001), und eine nach dorsal ausgerichtete Halswirbelsäule mit C2-C7 SVA (26,1° vs. 37,4°) (p<0,003) und C2-T3 SVA (42,8° vs. 61,9°) (p<0,0001).

In AIS Patienten ist eine hypokyphotische thorakale Kurve oder eine dorsale globale Ausrichtung der Wirbelsäule mit einer zervikalen Kyphose und einer "S" geformten Halswirbelsäule assoziiert. Es scheint, dass die obere Halswirbelsäule bei AIS zu Kompensationszwecken nicht rekrutiert wird.