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Neurologische Verbesserung durch HAL-Exoskelett Rehabilitation bei chronischer Querschnittlähmung
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Published: | October 5, 2015 |
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Fragestellung: Aktuelle Studien zeigen, dass durch die Nutzung eines neurologisch gesteuerten Exoskeletts (HAL®-Robot Suit, Cyberdyne, Japan) im Rahmen einer Lokomotionstherapie bei chronisch Querschnittgelähmten funktionelle Verbesserungen in Bezug auf Gehfähigkeit und Hilfsmittelgebrauch erzielt werden konnten. Im Weiteren ergab sich die Frage, ob durch ein neurorobotales Training mit dem HAL®-Exoskelett bei chronisch querschnittgelähmten Patienten eine neurologische Verbesserung, gemessen mittels ASIA Impairment Scale (American Spinal Injury Association/AIS), erreicht werden kann.
Methodik: Im Rahmen einer prospektiven longitudinalen Studie wurden 34 chronisch querschnittgelähmte Patienten eingeschlossen. Diese wurden von Februar 2012 bis Januar 2015 an einem Krankenhaus mit inkludierter Abteilung für Rückenmarkverletzte behandelt. Alle Patienten absolvierten 60 Einheiten eines Exoskelett basierten Laufbandtrainings mit individuell notwendiger Körpergewichtsunterstützung unter Verwendung des neurologisch kontrollierten HAL®-Systems. Der Rehabilitationszeitraum betrug 12 Wochen bei werktäglichem Training.
Untersucht wurden die Muskelkraftgrade an den unteren Extremitäten (Lower Extremity Motor Score/LEMS) sowie die sensorischen Funktionen gemäß der neurologischen Standardqualifikation nach Eintritt einer Querschnittlähmung (AIS).
Alle Daten wurden mittels IBM SPSS unter Verwendung des T-Tests nach vorhergehender Überprüfung der Normalverteilung auf Signifikanz überprüft.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Signifikante Verbesserungen fanden sich im LEMS (p<0.001) sowie für die Oberflächensensibilität (Light Touch) und Spitz/Stumpf-Diskriminierung (Pin Prick). In 29 Fällen zeigten sich signifikante Verbesserungen im LEMS durch das Training mittels HAL®. Hierbei nahm der durchschnittliche LEMS-Wert von 20,62 ± 9,75 auf 22,97 ± 9,55 zu. Ferner wurde eine Verbesserung der Oberflächensensibilität bei 20 Patienten und der Spitz/Stumpf-Diskriminierung bei 24 Patienten beobachtet. Der mittlere Wert für die Oberflächensensibilität (Light Touch) stieg hierbei von 86,32 ± 15 auf 88,97 ± 15,24. Der durchschnittliche Wert für die Spitz/Stumpf-Diskriminierung (Pin Prick) stieg von 83,18 ± 20,09 auf 86,65 ± 19,27.
Ein Lokomotionstraining mittels neurologisch gesteuertem Exoskelett (HAL) induziert signifikante Verbesserungen im ASIA Score bei chronisch querschnittgelähmten Patienten sowohl in den Muskelkraftgraden der unteren Extremität als auch in den sensorischen Qualitäten.