gms | German Medical Science

German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Überlegene antibakterielle Wirksamkeit von Nanosilberpartikeln (OECD Referenzmaterial NM 300) in Knochenzement

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Hans-Robert Springorum - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik für Orthopädie, Asklepios Klinikum Bad Abbach, Bad Abbach, Germany
  • Günther Maderbacher - Universität Regensburg, Abteilung für Orthopädie, Bad Abbach, Germany
  • Armin Keshmiri - Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Asklepios Klinikum Bad Abbach, Bad Abbach, Germany
  • Clemens Baier - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik für Orthopädie, Asklepios Klinikum Bad Abbach, Bad Abbach, Germany
  • Joachim Grifka - Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Lehrstuhl für Orthopädie der Universität Regensburg, Asklepios Klinikum Bad Abbach, Bad Abbach, Germany
  • Jens Schaumburger - Universität Regensburg, Abteilung für Orthopädie, Bad Abbach, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO13-1546

doi: 10.3205/15dkou592, urn:nbn:de:0183-15dkou5922

Published: October 5, 2015

© 2015 Springorum et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Zur Infektionsprophylaxe wird Silber bereits erfolgreich bei Stents, Wundverbänden und beschichteten Endoprothesen eingesetzt. Dabei wurde bisher mikropartikuläres Silber eingesetzt. Eine Erweiterung des Einsatzes auf PMMA-Knochenzement wird diskutiert. Der Vorteil von nanopartikulärem gegenüber mikropartikulärem Silber besteht in einer deutlich besseren antibakteriellen Wirksamkeit bei geringerer Silber-Gesamtmenge. In der vorliegenden Studie wurden die Wirksamkeit des nanopartikulären Silber (OECD Referenzmaterial NM 300) im in vivo Modell untersucht.

Methodik: Bei 43 männlichen Wistar Ratten wurde eine Infektion mit S. aureus (10^6 cfu ATCC 29213) bei der Implantation eines intramedullären Trägers aus Knochenzement erzeugt. Der Knochenzement in den verschiedenen Gruppen enthielt entweder keinen Zusatz, Gentamycin, Mikrosilber (microAg), Nanosilber (nAg) oder die Kombination aus Nanosilber + Gentamycin. Nach 28 Tagen wurde die Keimzahl im Knochen, periartikulären Gewebe und Biofilm bestimmt.

Ergebnisse: Die Kombination aus Nanosilber + Gentamycin zeigte die geringsten Keimzahlen, gefolgt von der Gentamycin Gruppe. Dies war im Vergleich zu der Gruppe ohne Zusatz im Knochenzement eine signifikante Reduktion. Der alleinige Zusatz von Silber (microAG und nAg) reduzierte die Keimzahlen nur in geringerem Umfang. Toxische Nebenwirkungen konnten nicht beobachtet werden.

Schlussfolgerung: Unsere Versuche zeigen, dass die Kombination aus gentamycinhaltigem Knochenzement mit Zusatz von nanopartikulärem Silber die geringsten Keimzahlen aufwies. Dies scheint einen interessanten Therapieansatz bei der Behandlung und Prophylaxe der periprothetischen Infektion darzustellen.