Artikel
Überlegene antibakterielle Wirksamkeit von Nanosilberpartikeln (OECD Referenzmaterial NM 300) in Knochenzement
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Zur Infektionsprophylaxe wird Silber bereits erfolgreich bei Stents, Wundverbänden und beschichteten Endoprothesen eingesetzt. Dabei wurde bisher mikropartikuläres Silber eingesetzt. Eine Erweiterung des Einsatzes auf PMMA-Knochenzement wird diskutiert. Der Vorteil von nanopartikulärem gegenüber mikropartikulärem Silber besteht in einer deutlich besseren antibakteriellen Wirksamkeit bei geringerer Silber-Gesamtmenge. In der vorliegenden Studie wurden die Wirksamkeit des nanopartikulären Silber (OECD Referenzmaterial NM 300) im in vivo Modell untersucht.
Methodik: Bei 43 männlichen Wistar Ratten wurde eine Infektion mit S. aureus (10^6 cfu ATCC 29213) bei der Implantation eines intramedullären Trägers aus Knochenzement erzeugt. Der Knochenzement in den verschiedenen Gruppen enthielt entweder keinen Zusatz, Gentamycin, Mikrosilber (microAg), Nanosilber (nAg) oder die Kombination aus Nanosilber + Gentamycin. Nach 28 Tagen wurde die Keimzahl im Knochen, periartikulären Gewebe und Biofilm bestimmt.
Ergebnisse: Die Kombination aus Nanosilber + Gentamycin zeigte die geringsten Keimzahlen, gefolgt von der Gentamycin Gruppe. Dies war im Vergleich zu der Gruppe ohne Zusatz im Knochenzement eine signifikante Reduktion. Der alleinige Zusatz von Silber (microAG und nAg) reduzierte die Keimzahlen nur in geringerem Umfang. Toxische Nebenwirkungen konnten nicht beobachtet werden.
Schlussfolgerung: Unsere Versuche zeigen, dass die Kombination aus gentamycinhaltigem Knochenzement mit Zusatz von nanopartikulärem Silber die geringsten Keimzahlen aufwies. Dies scheint einen interessanten Therapieansatz bei der Behandlung und Prophylaxe der periprothetischen Infektion darzustellen.