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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Vergleich der Nachbehandlung von operativ versorgten Schultereckgelenksprengungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ann-Kathrin Blessing - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
  • Stefan Studier-Fischer - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
  • Christof Wagner - Klinikum Ingolstadt, Universität Heidelberg, Ingolstadt, Germany
  • Paul Alfred Grützner - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO24-1419

doi: 10.3205/13dkou776, urn:nbn:de:0183-13dkou7763

Published: October 23, 2013

© 2013 Blessing et al.
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Fragestellung: Da bei ACG-Sprengungen die Störung der Wundheilung und die Materialauslockerung eine der häufigsten Frühkomplikationen darstellen, untersuchten wir die möglichen Unterschiede der Komplikationsrate zwischen unterschiedlichen Nachbehandlungsformen.

Methodik: Einschluss von 42 Patienten mit isolierter Tossy III-ACG-Sprengung in eine prospektiv randomisierte Studie. Operative Versorgung mittels Zuggurtung sowie Zuteilung in die Nachbehandlungsgruppen "Schulterabduktionskissen" (SAK) und "Gilchrist-Verband" (14 Tage Ruhigstellung). Präoperativ wurde der DASH - Score erfasst, vor Implantatentfernung der DASH-Score, der Simple Shoulder Test sowie ein modifizierter Constant Score (ohne Kraftmessung). Die metrischen Variablen wurden mittels des Shapiro-Wilk-Tests hinsichtlich ihrer Normalverteilung überprüft. Beim Vergleich von zwei unabhängigen, normal verteilten Stichproben wurde der t - Test verwendet. Dabei wurde vorher zur Überprüfung der Homogenität der Varianzen der Levene-Test durchgeführt. Bei nachgewiesener Homogenität der Varianzen wurde der Student t-Test durchgeführt, während bei fehlender Gleichheit der Varianzen der Welch-Test als Modifikation des t-Tests durchgeführt wurde. Bei nicht normalverteilten Stichproben wurde der Mann-Whitney-U-Test als nichtparametrisches Verfahren angewendet. Beim Vergleich von mehr als zwei unabhängigen, nicht normal verteilten Stichproben wurde der H-Test nach Kruskal und Wallis eingesetzt, während beim Vergleich von mehr als zwei unabhängigen, normal verteilten Stichproben die einfaktorielle ANOVA Anwendung fand. Zwei verbundene, normal verteilte Stichproben wurden mittels des t-Tests für gepaarte Stichproben verglichen, dagegen wurden zwei verbundene, nicht normal verteilte Stichproben durch den Wilcoxon-Test überprüft. Die kategorisierten Daten dagegen wurden mit Hilfe des Chi-Quadrat-Tests, beziehungsweise des exakten Tests nach Fisher ausgewertet. Korrelation zwischen zwei Parametern durch den Korrelationskoeffizienten nach Spearman-Rho.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es zeigten sich in Teil I des DASH-Scores vor Implantatentfernung signifikant bessere Werte (p = 0,006). Der Simple Shoulder Test war in der SAK - Gruppe signifikant besser als in der Gilchrist - Gruppe. In der Gilchrist-Gruppe wurde ein Patient mit "frozen shoulder" erfasst. Es zeigte sich ein Trend zur besseren Beweglichkeit ohne statistische Signifkanz in der SAK-Gruppe. Es gab signifikante Unterschiede in Score-Ergebnissen bei unterschiedlichem Versicherungsstatus. Es zeigten sich signifikante Unterschiede im DASH / Constant Score bei < = 39 und >=40. Weiterhin zeigte sich ein guter klinischer Zusammenhang zwischen DASH vor Implantatentfernung und Constant Score vor Implantatentfernung (Korrelation).

Es gibt signifikant bessere Score-Ergebnisse in der SAK-Gruppe, sodass die Nachbehandlung bei stattgehabten ACG-Verletzungen überdacht werden sollte. Weiterhin muss diskutiert werden, inwieweit eine operative Behandlung bei Patienten > 40 Jahre sinnvoll ist.