gms | German Medical Science

23. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.

11. - 13. Juni 2015, Düsseldorf

Sichtweisen von heimbeatmeten Patienten und Angehörigen zum Thema Sicherheit

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Christiane Schaepe - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
  • Yvonne Lehmann - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
  • Michael Ewers - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. 23. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. Düsseldorf, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15digab12

doi: 10.3205/15digab12, urn:nbn:de:0183-15digab128

Published: April 23, 2015

© 2015 Schaepe et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: International ist „Sicherheit“ ein bedeutendes Versorgungsforschungsthema. Dabei liegt der Fokus meist im stationären Sektor und auf der Vermeidung sog. „unerwünschter Ereignisse“. Die häusliche Versorgung rückt selten ins Blickfeld, ebenso wenig die Sichtweisen beatmeter Patienten und ihrer Angehörigen. Hier setzt das Forschungsprojekt SHAPE an.

Methodik: Von 2013-2015 wurde eine qualitative Studie durchgeführt. Sie basiert auf semistrukturierten Interviews mit (non-)invasiv beatmeten Patienten (N=21) und ihren Angehörigen (N=13). Die Datenauswertung erfolgte angelehnt an das Kodierparadigma der Grounded Theory.

Ergebnisse: Die Patienten und Angehörigen gewähren weitreichende Einblicke in ihren Alltag mit Beatmung, Pflegebedürftigkeit und in die sich ihnen stellenden Herausforderungen. Als sicherheitsrelevant werden v.a. personale Bindungen zu den professionell Pflegenden im Spannungsfeld von „Vertrautheit“ und „Vertrauen“ angesehen. Bedeutsam sind ferner die Möglichkeiten der Patienten „sich bemerkbar zu machen“ und mit ihren Bedürfnissen „wahrgenommen zu werden“. Weitere Aspekte, darunter auch technische, werden ebenso angesprochen wie Strategien im Umgang mit alltäglichen Sicherheitsrisiken.

Diskussion, Fazit: Aus Sicht beatmeter Patienten und ihrer Angehörigen ist Sicherheit in der häuslichen Versorgung mehr als die Abwesenheit „unerwünschter Ereignisse“. Sie hat v.a. personale Dimensionen, die von den professionellen Helfern im Kontext alltäglicher Sicherheitsarbeit sorgfältig wahrgenommen, eingeordnet und adressiert werden müssen. Dem muss in Konzepten der häuslichen Intensivpflege mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.