Article
Temperaturverhalten des knochenumgebenden Weichgewebes bei der CT-gesteuerten Radiofrequenzablation von Osteoid-Osteomen im Tiermodell
Search Medline for
Authors
Published: | October 19, 2004 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Die CT-gesteuerte Radiofrequenzablation (RFA) hat sich in den letzten Jahren als Standard zur Behandlung von Osteoid-Osteomen etabliert. Ziel der Arbeit war, in einem Tiermodell den Nidus eines Osteoid-Osteoms nachzubilden und die bei einer RFA auftretenden Temperaturänderungen in den knochenumgebenden Weichteilen zu messen.
Methoden
In einem Modell wurde in Rinder-Unterschenkeln durch Anbohrung ein einem Nidus ähnelnder Hohlraum erzeugt, durch eine 1, 3 oder 5 mm dicke Kortikalislamelle vom umgebenden Weichgewebe getrennt. Die Unterschenkel wurden mit Hilfe eines Umwälzthermostaten in physiologischer NaCl-Lösung auf Körpertemperatur erwärmt. Es wurde eine RFA von 6 Minuten Dauer bei einer Zieltemperatur von 95 Grad im Nidus durchgeführt. Die Temperatur im Weichgewebe wurde im zeitlichen Verlauf am Periost sowie im Abstand 5 und 10 mm dazu kontinuierlich gemessen. Für jede Kortikalisdicke und für jeden Abstand der Temperatursonde von der Knochenoberfläche wurden Temperatur-Zeit-Kurven erzeugt.
Ergebnisse
Für die Präparate mit 1, 3 und 5 mm Knochenlamelle sahen wir eine Periosttemperatur von 69,1°C+/-0,2, 59,2°C+/-1,2, 50,2°C+/-2,9, im Abstand von 5 mm in der Muskulatur waren es 51,3°C+/-2,9, 46,5°C+/-0,7, 44,8°C+/-1,3 und beim Abstand von 10 mm wurde eine Temperatur von 42,5°C+/-1,8, 41, 0°C+/-0,7, 39.9°C+/-0,1 nach 400 sec erreicht.
Schlussfolgerungen
Die Maximaltemperaturveränderungen in den knochenumgebenden Weichteilen hängen von der Dicke der Kortikalis, vom Abstand von der Knochenoberfläche und von der Dauer der RFA ab und konnten in unserer Studie für praxisnahe Parameter spezifiziert werden.