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Interdisziplinäres Schockraummanagement in der Notfallversorgung
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Lässt sich eine Optimierung und Verbesserung der primären Versorgung des Polytraumtisierten am Arbeitsplatz Schockraum durch eine Intensivierung der interdisziplinären Zusammenarbeit erreichen?
Methoden
Im Rahmen einer prospektiven Untersuchung wurde durch einen Zeitangepassten, selbstentwickelten und interdisziplinären 4-Phasen-Algorithmus eine deutliche Verbesserung der Erstversorgung von polytraumatisierten Patienten in unserem Schockraum angestrebt. Hierzu wurden alle beteiligten Fachabteilungen zusammengerufen und nach Analyse der Schwachstellen ein von allen getragenes Konzept definiert. Neben einer Optimierung der Infrastruktur unter Einbindung von digitalen Röntgentechniken konnte mit relativ einfachen visuellen Mitteln (4-Farben-Uhr) und korrespondierenden Inhalten der Zeitfenster ein Zeitoptimiertes modernes Schockraummanagement in kürzester Zeit an unserer Klinik etabliert kann.
Ergebnisse
Das von uns entwickelte Zeitkonzept der Versorgung polytraumatisierter Patienten hat sich als interdisziplinär akzeptabel und durchführbar erwiesen. Nach Einführung eines optimalen technischen Standards im Schockraum sowie visuell unterstützter time slots konnte nach einer Umstellungsphase von 4 Wochen die Schockraumbehandlung dermaßen standardisiert werden, dass innerhalb von 60 Minuten sämtliche erforderlichen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen bis hin zur Entscheidungsfindung Sofort-OP, primäre oder sekundäre operative Versorgung abgehandelt werden können. Einzeldaten der bis dahin mit diesem Management behandelten Patienten werden auf dem Kongress vorgestellt und gegenüber der Literatur kritisch diskutiert.
Schlussfolgerungen
Schockraummanagement ist neben einer interdisziplinären Zusammenarbeit Zeitmanagement. Früher bestehende interdisziplinäre "Ungereimtheiten" konnten durch eine klare Definition und Trennung der Aufgabenbereiche minimiert werden. Eine wesentliche Zeitüberschreitung für das 60-Minuten-Fenster ist mit Beginn dieser Maßnahme ebenfalls nicht mehr beobachtet worden. Das beschriebene Zeitkonzept der Versorgung polytraumatisierter Patienten hat sich als praktikabel, einfach und durchführbar erwiesen. Es ist problemlos auch auf andere und kleinere Häuser übertragbar. Durch dieses Konzept konnte nicht nur die Erstversorgung des Schwerverletzten, sondern auch der Arbeitsplatz Schockraum, mit einfachen Mitteln zu aller Zufriedenheit verbessert werden.