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Erhöhtes cardiovaskuläres Risiko bei Patienten mit Psoriasis Arthritis: Untersuchung über die Gefäßsteifigkeit mittels Pulswellengeschwindigkeit. Vorläufige Ergebnisse
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Published: | September 14, 2021 |
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Einleitung: Systemisch-entzündliche rheumatische Erkrankungen werden mit Makroangiopathie und erhöhtem cardiovaskulärem (CV) Risiko assoziiert [1], [2]. Psoriasis Arthritis (PsA) wird ebenso in Zusammenhang mit erhöhtem CV Risiko gebracht, wobei bis dato wenige Daten zu diagnostischen CV-Markern bei Patienten mit diesem Erkrankungsbild bestehen. Carotis-femoralis-Pulswellengeschwindigkeit (cfPWV; oszillometrische Methode) gilt als Gold-Standard unter den Untersuchungsmethoden der aortalen Steifigkeit und wird in der Allgemeinbevölkerung zur Einschätzung des CV-Risikos eingesetzt.
Ziele dieser Studie sind es somit die aortale Steifigkeit und das CV Risiko bei PsA Patienten anhand von Messungen der cfPWV zu evaluieren und Assoziationen von cfPWV mit patientenassoziierten Charakteristika und traditionellen CV-Risikofaktoren zu untersuchen.
Methoden: cfPWV-Messungen wurden bei Patienten mit PsA, die die CASPAR-Klassifikationskriterien erfüllt haben, und bei gesunden Kontrollprobanden durchgeführt. Neben der Untersuchung der cfPWV wurden klinische und serologische Parameter evaluiert, traditionelle CV-Risikofaktoren dokumentiert und der von der ‘‘European Society of Cardiology‘‘ empfohlene ‘‘Systematic Coronary Risk Evaluation‘‘ (ESC-SCORE) bestimmt. Die Unterschiede der cfPWV-Messungen zwischen den beiden Gruppen und Assoziationen zwischen cfPWV und patienten- bzw. erkrankungsassoziierten Charakteristika wurden statistisch untersucht.
Ergebnisse: Im Rahmen dieser Studie wurden bis jetzt cfPWV-Messungen bei 110 Patienten mit PsA [weiblich 57 %, Alter im Median: 54 Jahre, IQR 46-62,25] und bei 88 gesunden Kontrollprobanden [weiblich 81%, Alter im Median: 51 Jahre, IQR 36,5-58 ] durchgeführt. cfPWV war bei den Patienten im Vergleich zu den gesunden Kontrollen signifikant höher (p<0,001). Sowohl in der Patienten- als auch in der Kontrollgruppe korrelierte cfPWV mit dem Alter (r=0,573, p<0,01 und r=0,638, jeweils p<0,01). Zusätzlich ergaben sich bei der Patientengruppe signifikante Korrelationen zwischen cfPWV und dem ESC-SCORE (r=0,272, p=0,039) sowie schwächere signifikante Korrelationen der cfPWV mit dem systolischen Blutdruck (r=0,194, p=0,042) und der Glomerulären-Filtrationsrate (invers: r= -0,19; p=0,04). Keine statistischen Zusammenhänge konnten bei der Patientengruppe zwischen cfPWV und Lipidwerten (p>0,05) oder Aktivitätsparametern (z.B. Anzahl geschwollener Gelenke, Entzündungswerte; jeweils p>0,05) festgestellt werden.
Schlussfolgerung: Diese ist eine der größeren CV-Surrogatmarker-Studien im Bereich der PsA. Wir konnten hierbei zeigen, dass Patienten mit PsA eine signifikant höhere aortale Steifigkeit und somit ein höheres CV-Risiko im Vergleich zu Gesunden haben könnten. cfPWV könnte somit ein nützliches Werkzeug zur frühzeitigen Identifikation von PsA-Hochrisikopatienten sein. Zur Manifestierung der bisherigen Tendenz wird die Rekrutierung der Patienten fortgeführt.
Disclosures: None declared
Literatur
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