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Deutscher Rheumatologiekongress 2021, 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

15.09. - 18.09.2021, virtuell

Erhöhtes cardiovaskuläres Risiko bei Patienten mit Psoriasis Arthritis: Untersuchung über die Gefäßsteifigkeit mittels Pulswellengeschwindigkeit. Vorläufige Ergebnisse

Meeting Abstract

  • Konstantinos Triantafyllias - ACURA-Akutrheumakrankenhaus, Rheumatologie, Bad Kreuznach; Universitätsmedizin Mainz, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Rheumatologie, Mainz
  • Stefanie Liverakos - Universitätsmedizin Mainz, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Rheumatologie, Mainz
  • Claudia Noack - Universität Mannheim
  • Andreas Schwarting - Universitätsmedizin Mainz, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Rheumatologie, Mainz; ACURA Rheumazentrum, Rheumatologie, Bad Kreuznach

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2021, 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). sine loco [digital], 15.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocSpA.48

doi: 10.3205/21dgrh163, urn:nbn:de:0183-21dgrh1635

Veröffentlicht: 14. September 2021

© 2021 Triantafyllias et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Systemisch-entzündliche rheumatische Erkrankungen werden mit Makroangiopathie und erhöhtem cardiovaskulärem (CV) Risiko assoziiert [1], [2]. Psoriasis Arthritis (PsA) wird ebenso in Zusammenhang mit erhöhtem CV Risiko gebracht, wobei bis dato wenige Daten zu diagnostischen CV-Markern bei Patienten mit diesem Erkrankungsbild bestehen. Carotis-femoralis-Pulswellengeschwindigkeit (cfPWV; oszillometrische Methode) gilt als Gold-Standard unter den Untersuchungsmethoden der aortalen Steifigkeit und wird in der Allgemeinbevölkerung zur Einschätzung des CV-Risikos eingesetzt.

Ziele dieser Studie sind es somit die aortale Steifigkeit und das CV Risiko bei PsA Patienten anhand von Messungen der cfPWV zu evaluieren und Assoziationen von cfPWV mit patientenassoziierten Charakteristika und traditionellen CV-Risikofaktoren zu untersuchen.

Methoden: cfPWV-Messungen wurden bei Patienten mit PsA, die die CASPAR-Klassifikationskriterien erfüllt haben, und bei gesunden Kontrollprobanden durchgeführt. Neben der Untersuchung der cfPWV wurden klinische und serologische Parameter evaluiert, traditionelle CV-Risikofaktoren dokumentiert und der von der ‘‘European Society of Cardiology‘‘ empfohlene ‘‘Systematic Coronary Risk Evaluation‘‘ (ESC-SCORE) bestimmt. Die Unterschiede der cfPWV-Messungen zwischen den beiden Gruppen und Assoziationen zwischen cfPWV und patienten- bzw. erkrankungsassoziierten Charakteristika wurden statistisch untersucht.

Ergebnisse: Im Rahmen dieser Studie wurden bis jetzt cfPWV-Messungen bei 110 Patienten mit PsA [weiblich 57 %, Alter im Median: 54 Jahre, IQR 46-62,25] und bei 88 gesunden Kontrollprobanden [weiblich 81%, Alter im Median: 51 Jahre, IQR 36,5-58 ] durchgeführt. cfPWV war bei den Patienten im Vergleich zu den gesunden Kontrollen signifikant höher (p<0,001). Sowohl in der Patienten- als auch in der Kontrollgruppe korrelierte cfPWV mit dem Alter (r=0,573, p<0,01 und r=0,638, jeweils p<0,01). Zusätzlich ergaben sich bei der Patientengruppe signifikante Korrelationen zwischen cfPWV und dem ESC-SCORE (r=0,272, p=0,039) sowie schwächere signifikante Korrelationen der cfPWV mit dem systolischen Blutdruck (r=0,194, p=0,042) und der Glomerulären-Filtrationsrate (invers: r= -0,19; p=0,04). Keine statistischen Zusammenhänge konnten bei der Patientengruppe zwischen cfPWV und Lipidwerten (p>0,05) oder Aktivitätsparametern (z.B. Anzahl geschwollener Gelenke, Entzündungswerte; jeweils p>0,05) festgestellt werden.

Schlussfolgerung: Diese ist eine der größeren CV-Surrogatmarker-Studien im Bereich der PsA. Wir konnten hierbei zeigen, dass Patienten mit PsA eine signifikant höhere aortale Steifigkeit und somit ein höheres CV-Risiko im Vergleich zu Gesunden haben könnten. cfPWV könnte somit ein nützliches Werkzeug zur frühzeitigen Identifikation von PsA-Hochrisikopatienten sein. Zur Manifestierung der bisherigen Tendenz wird die Rekrutierung der Patienten fortgeführt.

Disclosures: None declared


Literatur

1.
Agca R, Heslinga SC, Rollefstad S, Heslinga M, McInnes IB, Peters MJ, Kvien TK, Dougados M, Radner H, Atzeni F, Primdahl J, Södergren A, Wallberg Jonsson S, van Rompay J, Zabalan C, Pedersen TR, Jacobsson L, de Vlam K, Gonzalez-Gay MA, Semb AG, Kitas GD, Smulders YM, Szekanecz Z, Sattar N, Symmons DP, Nurmohamed MT. EULAR recommendations for cardiovascular disease risk management in patients with rheumatoid arthritis and other forms of inflammatory joint disorders: 2015/2016 update. Ann Rheum Dis. 2017 Jan;76(1):17-28. DOI: 10.1136/annrheumdis-2016-209775 Externer Link
2.
Triantafyllias K, Cavagna L, Klonowski A, Drott U, Fiehn C, Wendel S, Bergner R, de Blasi M, Voll RE, Baulmann J, Konstantinides S, Galle PR, Schwarting A. Possible misclassification of cardiovascular risk by SCORE in antisynthetase syndrome: results of the pilot multicenter study RI.CAR.D.A. Rheumatology (Oxford). 2021 Mar;60(3):1300-12. DOI: 10.1093/rheumatology/keaa525 Externer Link