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Deutscher Rheumatologiekongress 2020, 48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)

09.09. - 12.09.2020, virtuell

Lokale Produktion von Interleukin-26 in ankylosierender Spondylitis und Psoriasisarthritis

Meeting Abstract

  • Ariane Hammitzsch - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Abteilung für Nephrologie/Sektion Rheumatologie, München
  • Andreas Ossadnik - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Abteilung für Nephrologie/Sektion Rheumatologie, München
  • Helga Merwald-Fraenk - endokrinologikum München, Rheumatologie, München
  • Matthias Witt - Rheumazentrum Bad Aibling - Erding, Bad Aibling; Endokrinologie, Nephrologie und weitere Sektionen - Medizinische Klinik und Poliklinik IV - Campus Innenstadt, München
  • Franziska Wiesent - endokrinologikum München, Rheumatologie, München
  • Heinrich Mühlhofer - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München; Kommedico, Traunstein
  • Paul Bowness - Nuffield Department of Orthopaedics, Rheumatology and Musculoskeletal Sciences, University of Oxford, Oxford
  • Martin Arbogast - Klinik Oberammergau, Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie, Oberammergau
  • Christoph Schmaderer - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Abteilung für Nephrologie, München
  • Philipp Moog - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Abteilung für Nephrologie/Sektion Rheumatologie, München

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2020, 48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh). sine loco [digital], 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocET.10

doi: 10.3205/20dgrh033, urn:nbn:de:0183-20dgrh0338

Published: September 9, 2020

© 2020 Hammitzsch et al.
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Einleitung: Interleukin-26 (IL-26), ein proinflammatorisches und antimikrobielles Zytokin, wird hauptsächlich von Interleukin-1-Rezeptor-I-positiven (IL-1R1) T-Helferzellen Typ 17 (Th17-Zellen) produziert. Th17-Zellen spielen eine wichtige Rolle in der Pathogenese der Spondylarthritiden (SPA). Zusätzlich regt IL-26 Osteoblasten zur Produktion von Knochenmatrix an und könnte somit zur Verknöcherung bei der SPA beitragen. Daher sollte geklärt werden, ob IL-26 bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis (AS) und Psoriasisarthritis (PSA) vermehrt vorkommt und welche Zellen IL-26 lokal und systemisch produzieren?

Methoden: Es wurden Serum, periphere mononukleäre Zellen und Synovia von Patienten mit AS, PSA, rheumatoider Arthritis (RA) und gesunden Kontrollen (HC) mittels ELISA, Durchflusszytometrie, Immunhistochemie, Immunfluoreszenz und quantitativer PCR (qPCR) untersucht.

Ergebnisse: Im Serum von Patienten mit AS, PSA, RA und HC unterscheidet sich die Konzentration an IL-26 nicht signifikant. Jedoch liegen bei entzündlichen Erkrankungen höhere Serumspiegel vor (n=13-23). Eine Messung von IL-26+ Zellen im peripheren Blut mittels konventioneller Durchflusszytometrie war nicht möglich, jedoch konnten mittels PrimeFlow (IL26 mRNA Nachweis mittels Durchflusszytometrie) IL-26+CD4+ T-Zellen im peripheren Blut von AS, PSA und HC detektiert werden (n=6-11). Ein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen konnte nicht festgestellt werden. Auch der Anteil an IL-1R1-positiven Th17-Zellen im peripheren Blut nach Stimulation mit IL-2 unterschied sich nicht signifikant zwischen AS, PSA und HC (n=7-12). Ein Trend im Median zu mehr IL-1R1-positiven Th17-Zellen bei AS und PSA gegenüber HC war jedoch zu erkennen. Mittels qPCR zeigte sich, dass zirkulierende CD14+ Monozyten kein IL26 exprimieren. CD4+ T-Zellen von Patienten mit AS und PSA exprimieren mehr IL26 als gesunde Kontrollen (n=13, nicht signifikant). Immunhistochemisch sind signifikant mehr Zellen in der Synovia von AS-Patienten positiv für IL-26 im Vergleich zu HC (4,2 vs. 0,1%, n=5-6, p<0,05). Mittels Immunfluoreszenz kolokalisieren die IL-26-positiven Zellen mit CD68, jedoch nicht mit CD163, CD3 oder SMA (smooth muscle actin).

Schlussfolgerung: IL-26 ist in peripheren Gelenken von Patienten mit AS und PSA deutlich überexprimiert im Vergleich zu gesunden Kontrollen und RA. Jedoch sind die lokalen Produzenten nicht Th17-Zellen, sondern CD68+ Makrophagen. Weitere Studien zur besseren Charakterisierung dieser Zellen und ihrer Rolle in der Pathogenese dieser Erkrankungen, insbesondere der Ossifikation, sind notwendig, um IL-26 als therapeutischen Ansatz weiter zu evaluieren.

Disclosures: Es bestehen keine Interessenkonflikte.