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45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

06.09. - 09.09.2017, Stuttgart

Einfluss eines 1xwöchentlichen Osteoporose-Trainings auf die Plasma-Myostatin-Spiegel, Sturzparameter und die Knochendichte – eine 2-jährige Prospektivstudie

Meeting Abstract

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  • Gabriel Dischereit - Professur für Internistische Rheumatologie, Osteologie, Physikalische Medizin, Justus-Liebig-Universität Gießen, Rheumazentrum Mittelhessen, Bad Endbach
  • Uwe Lange - Justus-Liebig-Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik GmbH, Rheumatologie u. klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie, Bad Nauheim

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Stuttgart, 06.-09.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocOS-RO.03

doi: 10.3205/17dgrh105, urn:nbn:de:0183-17dgrh1059

Published: September 4, 2017

© 2017 Dischereit et al.
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Einleitung: Myostatin gehört zur Familie der sezernierten transformierenden Wachstumsfaktoren (transforming grwoth factor – TGF) und ist ein negativer Regulator des Muskelwachstums [1]. Patienten mit Osteoporose haben oft ein Defizit in Kraft, Ausdauer und Koordination infolge eines muskuloskeletalen Defizits.

Methoden: Untersucht wurde prospektiv die Frage, ob sich durch ein 1xwöchentliches spezifisches Osteoporose-Trainings bei postmenopausaler Osteoporose über 2 Jahre ein nachweisbarer Effekt auf die Plasma-Myostatin-Spiegel und Sturzparameter nachweisen lassen. Hierzu wurden 42 Frauen mit postmenopausaler Osteoporose (DXA-gesichert) und einer Bisphosphonattherapie (Alendronsäure oder Risedronsäure) sowie adäquater Calcium- und Vitamin D-Supplementation auf 2 Gruppen randomisiert: 25 Frauen erhielten 1xwöchentlich ein spezifisches Osteoporose-Training (Sportgruppe; Durchschnittsalter 68 Jahre) und 17 altersvergleichbare Frauen dienten zur Kontrolle. Zu Beginn der Studie sowie nach 2 Jahren erfolgte eine Analyse der Plasma-Myostatin-Spiegel (Myostatin ELISA, Fa. Immundiagnostik), parallel dazu wurden Parameter des Sturzassessments (Einbeinstand, Zirkelbrett, Kippelbrett) und die Knochendichte (axial und peripher mittels DXA) detektiert.

Ergebnisse: Signifikante Änderungen waren nur in der Sportgruppe nach 2 Jahren objektivierbar mit einem Abfall der Plasma-Myostatin-Spiegel (p < 0,001), einer Besserung beim Einbeinstand (p < 0,01) sowie den Kippelbrett- (p < 0,001) und Zirkelübungen (p < 0,01). Die periphere Knochendichte zeigte ebenfalls eine signifikante Zunahme (p < 0,02).

Schlussfolgerung: Durch ein 1xwöchentliches spezifisches Osteoporose-Training konnte eine signifikante Zunahme der peripheren Knochendichte und eine Besserung von Sturzparametern erzielt werden. Passend hierzu zeigte sich ein hochsignifikanter Abfall der Plasma-Myostatin-Spiegel. Die Resultate gehen konform mit den Studienergebnissen von Hittel et al. [2], die aufzeigen konnten, dass der Myostatinspiegel durch Ernährung und Bewegung (moderates Fitnesstraining) reguliert wird. Es ist zu postulieren, dass das durchgeführte spezifische Osteoporose-Training einen osteo- wie auch muskelprotektiven Effekt sowie eine Verbesserung von Sturzparametern induziert.


Literatur

1.
Roth SM, Walsh S. Curr Opin Clin Nutr Metab Care. 2004.
2.
Hittel DS, et al. Med Sci Sports Exerc. 2010.