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Einfluss eines 1xwöchentlichen Osteoporose-Trainings auf die Plasma-Myostatin-Spiegel, Sturzparameter und die Knochendichte – eine 2-jährige Prospektivstudie
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Veröffentlicht: | 4. September 2017 |
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Einleitung: Myostatin gehört zur Familie der sezernierten transformierenden Wachstumsfaktoren (transforming grwoth factor – TGF) und ist ein negativer Regulator des Muskelwachstums [1]. Patienten mit Osteoporose haben oft ein Defizit in Kraft, Ausdauer und Koordination infolge eines muskuloskeletalen Defizits.
Methoden: Untersucht wurde prospektiv die Frage, ob sich durch ein 1xwöchentliches spezifisches Osteoporose-Trainings bei postmenopausaler Osteoporose über 2 Jahre ein nachweisbarer Effekt auf die Plasma-Myostatin-Spiegel und Sturzparameter nachweisen lassen. Hierzu wurden 42 Frauen mit postmenopausaler Osteoporose (DXA-gesichert) und einer Bisphosphonattherapie (Alendronsäure oder Risedronsäure) sowie adäquater Calcium- und Vitamin D-Supplementation auf 2 Gruppen randomisiert: 25 Frauen erhielten 1xwöchentlich ein spezifisches Osteoporose-Training (Sportgruppe; Durchschnittsalter 68 Jahre) und 17 altersvergleichbare Frauen dienten zur Kontrolle. Zu Beginn der Studie sowie nach 2 Jahren erfolgte eine Analyse der Plasma-Myostatin-Spiegel (Myostatin ELISA, Fa. Immundiagnostik), parallel dazu wurden Parameter des Sturzassessments (Einbeinstand, Zirkelbrett, Kippelbrett) und die Knochendichte (axial und peripher mittels DXA) detektiert.
Ergebnisse: Signifikante Änderungen waren nur in der Sportgruppe nach 2 Jahren objektivierbar mit einem Abfall der Plasma-Myostatin-Spiegel (p < 0,001), einer Besserung beim Einbeinstand (p < 0,01) sowie den Kippelbrett- (p < 0,001) und Zirkelübungen (p < 0,01). Die periphere Knochendichte zeigte ebenfalls eine signifikante Zunahme (p < 0,02).
Schlussfolgerung: Durch ein 1xwöchentliches spezifisches Osteoporose-Training konnte eine signifikante Zunahme der peripheren Knochendichte und eine Besserung von Sturzparametern erzielt werden. Passend hierzu zeigte sich ein hochsignifikanter Abfall der Plasma-Myostatin-Spiegel. Die Resultate gehen konform mit den Studienergebnissen von Hittel et al. [2], die aufzeigen konnten, dass der Myostatinspiegel durch Ernährung und Bewegung (moderates Fitnesstraining) reguliert wird. Es ist zu postulieren, dass das durchgeführte spezifische Osteoporose-Training einen osteo- wie auch muskelprotektiven Effekt sowie eine Verbesserung von Sturzparametern induziert.