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43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 25. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

02.-05. September 2015, Bremen

Zunahme von intraartikulären Knochenkanälen in MCP Gelenken im Erkrankungsverlauf der rheumatoiden Arthritis

Meeting Abstract

  • David Werner - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • David Simon - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Judith Haschka - Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien, Vinforce Study Group, 2. Medizinische Abteilung, Rheumatologie und Gastroenterologie, Wien, Österreich
  • Jürgen Rech - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Thomas Buder - Institut für Anatomie, Lehrstuhl 1, Friedrich-Alexander-Universtität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
  • Georg Schett - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Axel Hueber - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen
  • Arnd Kleyer - Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 3, Rheumatologie und Immunologie, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 25. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Bremen, 02.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocDI.08

doi: 10.3205/15dgrh059, urn:nbn:de:0183-15dgrh0597

Published: September 1, 2015

© 2015 Werner et al.
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Text

Einleitung: Mittels hochauflösender peripherer quantitativer Computertomographie (HR-pQCT) lassen sich intraartikuläre Knochenkanäle an den Metakarpophalangealgelenken bei Patienten mit einer Rheumatoiden Arthritis darstellen [1]. Diese zeigen eine mögliche Interaktion zwischen Knochenmark und Gelenkspalt. Bislang ist die (patho-) physiologische Rolle dieser anatomischen Veränderungen nicht geklärt. Ziel ist es, diese Knochenkanälchen im Erkrankungsverlauf der RA zu beschreiben und die Funktion zu eruieren.

Methoden: HR-pQCT (XtremeCT, Scanco, Switzerland) Messungen von Gesunden, ACPA-positiven Arthralgie Patienten (“patients at risk”) sowie Patienten mit einer frühen ACPA pos. rheumatoiden Arthritis (Erkrankungsdauer max 2 Jahre) wurden analysiert. Transversale, sagittale und coronale Schnittebenen durch den MCP2 Kopf wurden von zwei unabhängigen, verblindeten Untersuchern (DS, DW) auf Kortikalisunterbrechungen (Knochenkanälchen) untersucht. Darüber hinaus führten wir zur weiteren funktionellen Untersuchung dieser Knochenkanälchen HR-pQCT Messungen an Händen von 6 Körperspendern (Body Donation Program of the Institute of Anatomy, University Erlangen-Nuremberg). Zur Gefäßdarstellung wurden die Kadaverhände über 24h bei Raumtemperatur aufgetaut, die A.radialis und A.ulnaris präpariert und Kontrastmittel (Imeron 350 Iod/ml, Bracco Imaging, Germany) in beide Gefäße appliziert, gefolgt von einer anschließenden HR-pQCT Messung.

Ergebnisse: 61 Gesunde (29 w; 32 m ), 21 ACPA positive “patients at risk” (17w, 4 m), 35 ACPA positive RA (25 w; 10 m; durchschnittl. Erkrankungsdauer 0.66 Jahre) wurden analysiert. Bei allen untersuchten Gelenken wurden Knochenkanälchen gefunden mit typischer Lokalisation (Abbildung 1a [Abb. 1] ). Wir fanden eine unterschiedliche Anzahl an intraartikulären Knochenkanälchen zwischen den drei Gruppen mit einer statistischen Signifikanz (p=0,001) zwischen Gesund und RA. (Abbildung 1b [Abb. 1]). Mittels Kontrastmittel HR-pQCT Messungen an Kadaverhänden konnten wir intrakortikale und medulläre Gefäße mit einer Größe unter 0,15 mm Durchmesser darstellen (Abbildung 2a,b [Abb. 2]). Zusätzlich konnten wir nach implementieren einer angepassten Segmentierungstechnik Gefäßbäume um die Handwurzelknochen und MCP Gelenke 3-dimensional darstellen (Abbildung 2c [Abb. 2]). Trotz guter Kontrastierung konnten wir im Bereich der beschriebenen Knochenkanälchen (intra-artikulär) keine Gefäße darstellen.

Schlussfolgerung: Intraartikuläre Knochenkanälchen scheinen im Erkrankungsverlauf eine Rolle zu spielen. Bislang ist die Funktion dieser Kanälchen weiterhin unklar. An Kadaverhänden konnten mittels Kontrastmittelversuchen in diesem Bereich keine Gefäße dargestellt werden. Interessant wären in-vivo HR-pQCT Untersuchungen mit Kontrastmittel sowie eine histologische Aufarbeitung


Literatur

1.
Haschka J, Simon D, Rech A, Hueber J, Schett G, Kleyer A. In vivo detection of cortical micro channels in metacarpophalangeal joints with xtreme-ct - a new instrument to visualize communication between the bone marrow and the joint space. EULAR Abstract. 2014.