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Zunahme von intraartikulären Knochenkanälen in MCP Gelenken im Erkrankungsverlauf der rheumatoiden Arthritis
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Veröffentlicht: | 1. September 2015 |
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Einleitung: Mittels hochauflösender peripherer quantitativer Computertomographie (HR-pQCT) lassen sich intraartikuläre Knochenkanäle an den Metakarpophalangealgelenken bei Patienten mit einer Rheumatoiden Arthritis darstellen [1]. Diese zeigen eine mögliche Interaktion zwischen Knochenmark und Gelenkspalt. Bislang ist die (patho-) physiologische Rolle dieser anatomischen Veränderungen nicht geklärt. Ziel ist es, diese Knochenkanälchen im Erkrankungsverlauf der RA zu beschreiben und die Funktion zu eruieren.
Methoden: HR-pQCT (XtremeCT, Scanco, Switzerland) Messungen von Gesunden, ACPA-positiven Arthralgie Patienten (“patients at risk”) sowie Patienten mit einer frühen ACPA pos. rheumatoiden Arthritis (Erkrankungsdauer max 2 Jahre) wurden analysiert. Transversale, sagittale und coronale Schnittebenen durch den MCP2 Kopf wurden von zwei unabhängigen, verblindeten Untersuchern (DS, DW) auf Kortikalisunterbrechungen (Knochenkanälchen) untersucht. Darüber hinaus führten wir zur weiteren funktionellen Untersuchung dieser Knochenkanälchen HR-pQCT Messungen an Händen von 6 Körperspendern (Body Donation Program of the Institute of Anatomy, University Erlangen-Nuremberg). Zur Gefäßdarstellung wurden die Kadaverhände über 24h bei Raumtemperatur aufgetaut, die A.radialis und A.ulnaris präpariert und Kontrastmittel (Imeron 350 Iod/ml, Bracco Imaging, Germany) in beide Gefäße appliziert, gefolgt von einer anschließenden HR-pQCT Messung.
Ergebnisse: 61 Gesunde (29 w; 32 m ), 21 ACPA positive “patients at risk” (17w, 4 m), 35 ACPA positive RA (25 w; 10 m; durchschnittl. Erkrankungsdauer 0.66 Jahre) wurden analysiert. Bei allen untersuchten Gelenken wurden Knochenkanälchen gefunden mit typischer Lokalisation (Abbildung 1a [Abb. 1] ). Wir fanden eine unterschiedliche Anzahl an intraartikulären Knochenkanälchen zwischen den drei Gruppen mit einer statistischen Signifikanz (p=0,001) zwischen Gesund und RA. (Abbildung 1b [Abb. 1]). Mittels Kontrastmittel HR-pQCT Messungen an Kadaverhänden konnten wir intrakortikale und medulläre Gefäße mit einer Größe unter 0,15 mm Durchmesser darstellen (Abbildung 2a,b [Abb. 2]). Zusätzlich konnten wir nach implementieren einer angepassten Segmentierungstechnik Gefäßbäume um die Handwurzelknochen und MCP Gelenke 3-dimensional darstellen (Abbildung 2c [Abb. 2]). Trotz guter Kontrastierung konnten wir im Bereich der beschriebenen Knochenkanälchen (intra-artikulär) keine Gefäße darstellen.
Schlussfolgerung: Intraartikuläre Knochenkanälchen scheinen im Erkrankungsverlauf eine Rolle zu spielen. Bislang ist die Funktion dieser Kanälchen weiterhin unklar. An Kadaverhänden konnten mittels Kontrastmittelversuchen in diesem Bereich keine Gefäße dargestellt werden. Interessant wären in-vivo HR-pQCT Untersuchungen mit Kontrastmittel sowie eine histologische Aufarbeitung