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Medikamentenverordnung in rheumatologischen Schwerpunktpraxen – Verordnung von Biologicals im Praxisalltag in Westfalen-Lippe
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Published: | September 12, 2014 |
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Einleitung: Über 95% der Rheumatologen aus 31 rheumatologischen Schwerpunktpraxen in Westfalen-Lippe (Einwohnerzahl 8,3 Mio) sind im RheumaNetz Westfalen-Lippe (RNWL) organisiert. In Rahmen einer Jahrestagung wurden 11 Rheumatologen aus 8 Rheumapraxen Anfang 2012 zu ihrer Verordnung von Biologicals im Praxisalltag im 1. Quartal 2012 befragt.
Methoden: Aus der Praxis-EDV wurden die erhobenen Daten extrahiert. In 2012 wurden Biologicals mit einer Abrechnungsziffer 90814 – KV-Abrechnungsziffer für eine Therapie mit Biologicals bei entzündlich-rheuma-tischen Erkrankungen - besonders gekennzeichnet.
Ergebnisse: Bei zusammen 10.704 Patienten in diesen Praxen wurden in diesem Quartal für 14,3 Mio € Medikamente verordnet. 733 dieser 10.704 Patienten wurden mit einem Biological behandelt(6,85%). Hierfür wurden Kosten von 10,47 Mio € veranlasst, das sind 74,37% der gesamten Medikamentenkosten dieser Praxen in diesem Quartal.
Daraus ergibt sich hochgerechnet eine durchschnittliche Summe der jährlichen Therapiekosten von 14.286€ pro Patient unter einer Biologicaltherapie. Gegenüber den jährlichen Therapiekosten von Biologicals nach deren Standardverordnung (z.B. Etanercept oder Adalimunab bei etwa 21-22.000€) p.a. liegt diese Quote bei etwa 65-68%.
Schlussfolgerung: Die Verordnung von Biologicals für knapp 7% der Patienten in den teilnehmenden Rheumapraxen verbrauchte ca. 75% des Gesamtbudgets. Dabei werden im rheumatologischen Alltag Biologicals aus verschiedenen Gründen auf etwa 2/3 der Standarddosis "runterdosiert". Eine genauere Analyse ist im Rahmen einer prospektiven Auswertung von Praxisdaten der Routinedokumentation geplant.