Article
Komplexe craniofaciale Rekonstruktionen – Möglichkeiten und Grenzen in funktioneller und ästhetischer Hinsicht
Search Medline for
Authors
Published: | September 20, 2018 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Komplexe craniofaciale Rekonstruktionen mit ausgefeilten innovativen Techniken können bei angeborenen Fehlbildungen nicht nur in ästhetischer Hinsicht, sondern auch funktionell eine enorme Verbesserung erzielen. Ein wichtiger Erfolgsparameter ist dabei die Reduktion des intracraniellen Druckes (ICP).
Methodik: Es wurden komplexe craniofaciale Rekonstruktionen von 222 pädiatrischen Patienten über einen 7-Jahres-Zeitraum an einer Institution (Rady Childrens Hospital, University of California San Diego) untersucht. 17 Patienten davon zeigten präoperativ einen symptomatisch erhöhten ICP. Das Patientenkollektiv bestand hauptsächlich aus angeborenen Craniosynostosen. Insgesamt 21 komplexe craniofaciale Rekonstruktionen wurden bei diesen 17 Patienten durchgeführt. Neben den ästhetischen Defiziten beeinhalteten die präoperativen Symptome die klassischen Zeichen einer Erhöhung des ICP (Kopfschmerzen, Krämpfe, Papillenödem und Visusverlust). Zusätzlich erfolgte eine präoperative invasive ICP-Messung.
Ergebnisse: Bei den Patienten wurden überwiegend fronto-orbitale Advancements zur Korrektur der craniofacialen Fehlbildungen durchgeführt. Die mittlere totale operative (inclusive anästhetischer Präparation) und chirurgische Dauer betrug 3:12 h und 2:20 h, respektive. Der mittlere prozentuale operative Blutverlust belief sich auf 11,3 %. Perioperativ kam es bei einem Patienten zu einem temporären Liquor-Austritt durch die Nase. Darüber hinaus zeigten sich keine Major-Komplikationen. Bei allen 17 Patienten zeigte sich postoperativ eine klinische Verbesserung der Symptome des ehemals erhöhten ICP.
Schlussfolgerung: Mit modernen craniofacialen chirurgischen Techniken kann neben der ästhetischen Harmonisierung der Schädelform auch eine funktionelle Verbesserung einschließlich des klinisch relevanten intracraniellen Druckes erzielt werden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von erfahrenen Plastischen Chirurgen und Neurochirurgen ist dabei entscheidend.