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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Komplexe craniofaciale Rekonstruktionen – Möglichkeiten und Grenzen in funktioneller und ästhetischer Hinsicht

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Lars Hinrich Evers - University of California
  • Steven Cohen - FACES+ Plastic Surgery, Skin and Laser
  • Hal Meltzer - Rady Childrens Hospital San Diego
  • Gottfried Lemperle - University of California, San Diego

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc053

doi: 10.3205/18dgpraec053, urn:nbn:de:0183-18dgpraec0533

Veröffentlicht: 20. September 2018

© 2018 Evers et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Komplexe craniofaciale Rekonstruktionen mit ausgefeilten innovativen Techniken können bei angeborenen Fehlbildungen nicht nur in ästhetischer Hinsicht, sondern auch funktionell eine enorme Verbesserung erzielen. Ein wichtiger Erfolgsparameter ist dabei die Reduktion des intracraniellen Druckes (ICP).

Methodik: Es wurden komplexe craniofaciale Rekonstruktionen von 222 pädiatrischen Patienten über einen 7-Jahres-Zeitraum an einer Institution (Rady Childrens Hospital, University of California San Diego) untersucht. 17 Patienten davon zeigten präoperativ einen symptomatisch erhöhten ICP. Das Patientenkollektiv bestand hauptsächlich aus angeborenen Craniosynostosen. Insgesamt 21 komplexe craniofaciale Rekonstruktionen wurden bei diesen 17 Patienten durchgeführt. Neben den ästhetischen Defiziten beeinhalteten die präoperativen Symptome die klassischen Zeichen einer Erhöhung des ICP (Kopfschmerzen, Krämpfe, Papillenödem und Visusverlust). Zusätzlich erfolgte eine präoperative invasive ICP-Messung.

Ergebnisse: Bei den Patienten wurden überwiegend fronto-orbitale Advancements zur Korrektur der craniofacialen Fehlbildungen durchgeführt. Die mittlere totale operative (inclusive anästhetischer Präparation) und chirurgische Dauer betrug 3:12 h und 2:20 h, respektive. Der mittlere prozentuale operative Blutverlust belief sich auf 11,3 %. Perioperativ kam es bei einem Patienten zu einem temporären Liquor-Austritt durch die Nase. Darüber hinaus zeigten sich keine Major-Komplikationen. Bei allen 17 Patienten zeigte sich postoperativ eine klinische Verbesserung der Symptome des ehemals erhöhten ICP.

Schlussfolgerung: Mit modernen craniofacialen chirurgischen Techniken kann neben der ästhetischen Harmonisierung der Schädelform auch eine funktionelle Verbesserung einschließlich des klinisch relevanten intracraniellen Druckes erzielt werden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von erfahrenen Plastischen Chirurgen und Neurochirurgen ist dabei entscheidend.