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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Manuka-Honig in der Verbrennungsmedizin

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Tobias Kisch - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • Wiebke Asmussen - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • Anja Schmedemann - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • Vanessa Rundshagen - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • Christiane Fink - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • Maren Stellbrinck - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • Carmen Bennert - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • André Sack - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • Eirini Liodaki - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • Peter Mailänder - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • Karl Mauss - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc253

doi: 10.3205/15dgpraec253, urn:nbn:de:0183-15dgpraec2533

Published: September 28, 2015

© 2015 Kisch et al.
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Text

Einleitung: In der Verbrennungsmedizin sind Wundauflagen mit Polyhexanid, Betaisodona, Silber, sowie hydrolytisch resorbierbare Membranen gängig. Als natürliches Produkt wird eine aufgereinigte Form des neuseeländischen Manuka-Honigs bereits seit langem in der Kinderchirurgie und in Entwicklungsländern eingesetzt. Die antimikrobielle Eigenschaft beruht auf der osmotischen Aktivität des Honigs und dem niedrigen pH. Zur Testung führten wir eine Anwendungsbeobachtungsstudie durch.

Methoden: Nach positivem Ethikvotum wurden einwilligungsfähige Patienten mit IIa und spalthauttransplantierten IIb bis III° Verbrennungsverletzungen bis 30 %VKOF eingeschlossen. Bienenallergie war Ausschlusskriterium. Auf den IIa° Verbrennungen erfolgte die Aufbringung des Honigs (Actilite®, Advancis medical, Hamburg) 24 Stunden nach Blasenabtragung und Feuchtverband. Bei den tiefen Verbrennungen erfolgte sie 5 Tage nach Spalthauttransplantation. Der anschließende Verbandswechsel erfolgte 3-tägig mit Wundabstrichen und Aufzeichnung der VAS, sowie der Handhabung (numerisch). Endpunkte waren Keimreduktion, Handhabung und Schmerzintensität bei Aufbringung.

Ergebnisse: Die Wunden heilten unter der Manuka-Honig Auflage gut ab, das mikrobielle Keimspektrum auf dem Verbrennungsareal wurde verringert und die Patienten gaben bei Anwendung minimale Schmerzen an. Während der dreitägigen Verbandswechsel zeigten sich keine Entzündungszeichen oder sonstige Auffälligkeiten im Wundbereich, sowie keine allergischen Reaktionen. Bei Anwendung klebten die Wundauflagen am sterilen Handschuh. Lösung brachte das Verkleben mit sich selbst.

Diskussion: Manuka-Honig Auflagen bieten eine gute Alternative zu anderen Wundauflagen bei IIa° und transplantierten Verbrennungswunden. Die reduzierte Schmerzbelastung des Patienten bringt vor allem bei größeren Arealen einen Vorteil. Darüber hinaus können die Verbände nach Herstellerangaben bis zu 7 Tage auf der Wunde bleiben. Die antimikrobielle Wirkung der Wundauflage scheint vielversprechend zu sein und sollte in randomisiert-kontrollierten Studien direkt mit anderen Wundauflagen verglichen werden. Das Handling insbesondere mit sterilen Handschuhen bedarf auf Grund der Klebeeigenschaft einiger Übung. Es ist darauf zu achten, dass der Patient nicht unter einer Bienenallergie leidet. Auf Grund unserer guten Erfahrung mit der Auflage, wurden von dem Hersteller für größere Verbrennungsareale extra große Sheets angefertigt.