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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Perforatorlappenplastiken zur Defektdeckung bei alten Menschen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Frank Masberg - Helios Kliniken Schwerin, Deutschland
  • Mett Roland - Helios Kliniken Schwerin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc233

doi: 10.3205/15dgpraec233, urn:nbn:de:0183-15dgpraec2330

Published: September 28, 2015

© 2015 Masberg et al.
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Ziel: Die chirurgische Therapie von chronischen Wunddefekten erfordert insbesondere bei alten Menschen ein sorgfältiges Abwägen von Risiken und Erfolgsaussichten unter Berücksichtigung von Komorbidität, Compliance und Gewebeeigenschaften. Im Bereich der unteren Extremität werden daher lokale Verfahren mit Regionalanästhesie bevorzugt. Bei begrenzt verfügbaren Optionen für lokale Lappenplastiken an Unterschenkel und Füßen stellen Perforatorlappenplastiken einen Ausweg dar.

Methode: Vorgestellt werden an 5 Beispielen die Ergebnisse von Defektdeckungen mit Perforatorlappenplastiken zum Extremitäten– und Funktionserhalt bei über 80-jährigen Patienten. Unter Berücksichtigung von Art, Tiefe und Lokalisation des Defektes sowie begleitender Komorbidität kamen entweder perforatorgestielte lokale Lappenplastiken (u.a. sog. Propeller-Flaps) als auch Perforatorlappenplastiken mit mikrovaskulärer Anastomosierung zur Anwendung.

Ergebnisse: Das hohe Patientenalter hatte keinen negativen Einfluß auf das primäre Behandlungsergebnis. Revisionseingriffe waren u.a. bedingt durch Teilnekrose einer „Propeller“-Lappenplastik oder fortbestehende Kalkaneusosteomyelitis. Bei Bevorzugung der Leitungsanästhesie konnten typische perioperative kardiorespiratorische Komplikationen trotz höherer Risiken vermieden werden. Via Katheter bestand postoperativ zusätzlich die Möglichkeit einer lokalen Symphatikolyse und Schmerztherapie. Trotz der je nach Heilungsverlauf variierenden Dauer der notwendigen stationären Behandlung und Immobilisierung konnten die Patienten ohne zusätzliche therapiebedingte Morbidität mit abgeheilten Defekten entlassen werden. Einen Einfluß hatte das höhere Patientenalter für die anschließende Mobilisierungsphase und Nachbehandlung in Abhängigkeit von Trainings- und Kräftezustand.

Zusammenfassung: Auch bei 80-90jährigen Patienten sind Perforatorlappenplastiken eine mögliche Alternative in der Defektdeckung an der unteren Extremität mit kalkulierbarem Risiko. Selbst sogenannte freie Lappenplastiken können dank Regionalanästhesie durchgeführt werden und bewahren bei erfolgreicher Einheilung beim alten Patienten die zur Erhaltung der Selbständigkeit dringend benötigte Gehfähigkeit.