Article
Die vielseitige SCIP Lappenplastik: Von der einfachen Defektdeckung bis zum kombinierten Gefäß-Weichteilersatz
Search Medline for
Authors
Published: | September 28, 2015 |
---|
Outline
Text
Einführung: Unterschiedliche Defekte im Bereich der Extremitäten stellen unterschiedliche Ansprüche an die zu verwende Lappenplastik. Dabei spielen Defektgröße, Konfiguration, Dicke sowie weitere Begleitverletzungen von Sehnen, Gefäßen oder Knochen eine wesentliche Rolle. Die Eignung einer Lappenplastik für einen Defekt bedingt nicht zwangsläufig die Eignung für einen anderen Defekt. Eine aus unseren Augen besonders vielseitig einsetzbare Lappenplastik ist der freie SCIP superficial circumflex iliac artery perforator flap (SCIP) Lappenplastik. Ziel ist Darstellung der Vor-und Nachteile dieser vielseitigen Lappenplastik.
Patienten und Methoden: Zwischen 2012 bis 2015 erfolgte bei 26 Patienten eine Defektdeckung im Bereich der oberen und unteren Extremitäten über eine SCIP-Lappenplastik. Im Mittel betrug das Patientenalter 54 Jahre (30-73 Jahre) bei einem durchschnittlichen BMI von 29 kg/m2. Die Ätiologie der Defekte waren post-traumatisch 9/26 (35%), ischämisch (pAVK und Diabetisches Fußsyndrom) 7/26 (27%), infektiös 6/26 (23%) und kombiniert mit zugrundeliegender Durchblutungsstörung bei Infektion 2/26 (8%) und Trauma bei 2/26 (8%).
Ergebnisse: Die durchschnittliche Operationszeit betrug 318 min (245-540 min), mitsamt einer Lappenhebezeit im Mittel von 113 min (85-130 min). Die Lappengröße variierte zwischen 3 bis 38 cm in der Länge und 2 bis 16 cm in der Breite und einer durchschnittlichen Oberfläche von 114 cm2 (6-456 cm2). Bei einem Patienten (4%) kam es zu einer vollständigen Lappennekrose bei initial unbekanntem Raynaud-Syndrom. Alle weiteren Lappen (96%) heilten komplikationslos ein. Die durchschnittliche Behandlungsdauer betrug 18 Tage.
Diskussion: Der SCIP Lappen ist eine vielseitige und sichere Lappenplastik zur Extremitätenrekonstruktion. Zur Veranschaulichung und Diskussion der Vielseitigkeit wurden exemplarisch vier Patienten mit unterschiedlichen Defekten aus dem Kollektiv für den Vortrag ausgewählt.