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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

5 Jahre Defektrekonstruktion bei Sternumosteomyelitis mit freien Lappenplastiken mit zervikalem Gefäßanschluss nach kardiochirurgischen Eingriffen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sotiria Theodosiadi - Ernst von Bergmann Klinikum, Germany
  • Avelina I. Mario - Ernst von Bergmann Klinikum, Germany
  • Mehran Dadras - Ernst von Bergmann Klinikum, Germany
  • Mojtaba Ghods - Ernst von Bergmann Klinikum, Germany

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc207

doi: 10.3205/15dgpraec207, urn:nbn:de:0183-15dgpraec2071

Published: September 28, 2015

© 2015 Theodosiadi et al.
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Text

Einleitung: Die Defektrekonstruktion bei sternalen Osteomyelitiden nach kardiochirurgischen Interventionen stellt trotz der verschiedenen rekonstruktiven Optionen eine Herausforderung für die Wiederherstellungschirurgie dar. Wir berichten über unsere Erfahrungen und Ergebnisse der Sternaldefekt-Rekonstruktion mittels freien Lappenplastiken mit zervikalem Gefäßanschluss, unseren Therapiestandards und dem hieraus entwickelten Algorithmus.

Material und Methoden: Eine retrospektive Analyse der vorhandenen Daten aus Patientenakten, Operationsberichten, und Intensiv Station Akten wurde durchgeführt. Zwischen 2010 und 2014 wurden in unserer Abteilung insgesamt 28 Patienten mit Sternaldefekten mittels 35 freien Lappen Rekonstruktionen in 29 Operationen behandelt. Bei 6 Patienten wurde eine Doppellappenprozedur gewählt. Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Operation lag bei 68,2 Jahren (50-82 J.).

Ergebnisse: Alle Patienten wurden mit ASA III oder IV eingestuft. Die mittlere Krankenhaus Verweildauer betrug 47 Tage, mit einer durchschnittlichen Verweildauer auf der Intensiv Station von 4 Tagen. 4 Patienten verstarben, 3 Lappen wurden revidiert, in 3 Fällen kam es zu einem Lappenverlust. 19 Antero-Lateral Thigh, 6 Latissimus Dorsi, 8 Gracilis und 2 Rektus abdominis Lappen wurden mikrochirurgisch an die zervikalen Gefäße angeschlossen. Die mittlere Operationsdauer betrug 398 Minuten. 8 Patienten benötigten komplementäre Eingriffe, um die Rekonstruktion abzuschließen. Alle Patienten wurden ausschließlich durch Plastische Chirurgen operiert.

Schlussfolgerung: Freie Lappen können auch bei schwerstkranken Patienten eine sichere therapeutische Option darstellen. Die Rekonstruktion von Sternaldefekten mittels freien Lappenplastiken ist eine Herausforderung, bei der multidisziplinarische Vorgehensweise und langjährige mikrochirurgische Erfahrung unerlässlich sind. Die freie Lappenrekonstruktion mit zervikalem Anschluss ohne zusätzliche Gefäßinterponate konnte in unserer Abteilung etabliert werden und stellt eine Möglichkeit zur dauerhaften und zufriedenstellenden Rekonstruktion bei Patienten mit Sternaldefekt dar.