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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Hebedefektmorbidität nach 142 FCI-Lappenplastiken zur Brustrekonstruktion

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Victoria Struckmann - Gemeinschaftspraxis Wingenbach, Holle & Peek, Frankfurt am Main; Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Klinik für Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG Unfallklinik Ludwigshafen
  • Alberto Peek - Gemeinschaftspraxis Wingenbach, Holle & Peek, Frankfurt am Main
  • Oliver Wingenbach - Gemeinschaftspraxis Wingenbach, Holle & Peek, Frankfurt am Main
  • Leila Harhaus - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Klinik für Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG Unfallklinik Ludwigshafen
  • Ulrich Kneser - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Klinik für Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG Unfallklinik Ludwigshafen
  • Giesbert Holle - Gemeinschaftspraxis Wingenbach, Holle & Peek, Frankfurt am Main

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc189

doi: 10.3205/15dgpraec189, urn:nbn:de:0183-15dgpraec1895

Published: September 28, 2015

© 2015 Struckmann et al.
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Outline

Text

Einleitung: Die Relevanz der Hebedefektmorbidität nach fascio-cutaner infraglutealer (FCI)-Lappenplastik zur Brustrekonstruktion wird kontrovers diskutiert. Diese Studie untersucht die Ergebnisse von 142 FCI-Lappenplastiken zur Brustrekonstruktion, mit Fokus auf die Hebedefektmorbidität.

Patienten und Methoden: Es wurden alle Patientinnen eingeschlossen, die zwischen 2008 und 2013 eine FCI-Lappenplastik zur Brustrekonstruktion erhalten haben. Die Hebedefektmorbidität wurde mittels Lower Extremity Functional Scale evaluiert. Der Semmes-Weinstein Monofilament Test erfasste die postoperative Sensibilität der Entnahmestelle. Mit der Vancouver Scar Scale (VSS) wurde die infragluteale Narbenqualität dokumentiert.

Ergebnisse: 108 (76%) der 142 Patientinnen waren zur Studienteilnahme bereit. Das mittlere Follow-Up betrug 40,2 (12-58) Monate, das mittlere Alter lag bei 45,4±9,17 (23-69) Jahren. Die Lappenverlustrate betrug 0,9% (n=1). In der Lower Extremity Functional Scale betrug der Mittelwert 68,02±15,77 (15-80) Punkte, entsprechend einem LEFS-Score von 84,96±20,04 (18,75-100). Postoperative Wundheilungsstörungen traten infragluteal bei 8,3% (n=9) auf. Bei 5,6% (n=6) kam es zur Serombildung. Der Einladung zur Nachuntersuchung folgten 47 (43,5%) Patientinnen. Die Narben im Bereich der rekonstruierten Mamma wurden in 80,8% mit 1 (n=16) oder 2 (n=22) Punkten in der VSS bewertet. Die Narben der infraglutealen Spenderregion in 89,4% mit 2 (n=17) oder 3 (n=25) Punkten. Der Semmes-Weinstein Monofilament-Test zeigte bei 46,8% (n=22) eine erhaltene postoperative Schutzsensibilität der Hebestelle, 14,9% (n=7) konnten die Filamentberührung ab einem Druck von 300g diskriminieren.

Nur 2 Patientinnen haben aus ästhetischen Gründen eine angleichende Straffung der Gesäßgegenseite durchführen lassen.

Schlussfolgerung: Die FCI-Lappenplastik zur Brustrekonstruktion stellt eine sichere Op-Technik mit geringer Lappenverlustrate dar. Hiermit lässt sich eine hohe Patientenzufriedenheit und eine schnelle postoperative Mobilisation erreichen. Eine ausführliche Aufklärung und Befragung der Patientinnen im Hinblick auf Alltags- und Freizeitaktivitäten, die aufgrund des infraglutealen Spenderareals (temporär) beeinträchtigt sein könnten, ist essentiell.

Für eine bessere Vergleichbarkeit mit den Hebedefektmorbiditäten anderer Techniken (z.B. DIEP, TMG) ist eine konsequente Erhebung von objektivierbaren Daten erforderlich.