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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Einfluss von Komorbiditäten auf die Mikroperfusion freier Lappen zur unteren Extremität während des Lappentrainings

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jonas Kolbenschlag - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
  • Pascal Bredenbröker - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
  • Marcus Lehnhardt - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
  • Adrien Daigeler - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
  • Sebastian Fischer - BG-Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Plastische Chirurgie
  • Kamran Harati - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
  • Andrej Ring - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
  • Ole Goertz - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc159

doi: 10.3205/15dgpraec159, urn:nbn:de:0183-15dgpraec1597

Published: September 28, 2015

© 2015 Kolbenschlag et al.
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Das “Dangling” oder Lappentraining um einen freien Lappen an die veränderten Verhältnisse an der unteren Extremität zu gewöhnen wird von den moisten Kliniken routinemäßig betrieben. Trotzdem ist bisher wenig über die Perfusionsveränderungen die sich hierbei im Lappen ergeben bekannt. Gewebesauerstoffsättigung (StO2) and Hämoglobingehalt (THI) von 39 freien Lappen zur unteren Extremität wurde während des Lappentrainings an den post-operativen Tagen 6-9 (POD) gemessen. Die maximale Entsättigung während des herabhängens und nach erneuter Hochlagerung sowie der maximale Anstieg des THI wurden bestimmt.

Alle gemessen Parameter zeigten signifikante Änderungen während des Herabhängens. (Entsättigung: 0.23±10.7% vs. -4.66±12.6%, p=0.001 für POD 6 vs. 7; Entsättigung nach hochlagerung: -11.1±7.4% vs. -14.5±7.8%, p=0.001 für POD 6 vs.9; THI Anstieg während herabhängen: 3.4 ±1.6 AU to 4.2 ±1.8 AU, p=0.008, Zeit zum THI Plateau: 1.7 ±1.2 min vs. 2.5 ±1.7 min, p=0.004 für POD 6 vs. 7). Alter, Geschlecht und Rauchen zeigten keinen Einfluss auf die genannten Parameter. Patienten ohne Diabetes zeigten einen signifikant stärkeren Anstieg des Ausgangs-Sto2, während dieser bei diabetischen Patienten ausblieb (p=0.009 vs. 0.11). Sowohl diabetische Patienten als auch solche mit Hypertonus zeigten einen niedrigeren Anstieg des THI am ersten Tag des Trainings (p=0.056; p=0.009) und signifikant niedrigere Ausgangswerte am letzten (0.046 for both).

Die Dauer des herabhängens scheint den stärksten Einfluss auf die Mikrozirkulation während des Lappentrainings zu haben. Jedoch können Vorerkrankungen potentiell mit den adaptiven Prozessen interferieren.

Ein früherer Start des Lappentrainings sollte in den moisten Patienten mit hoher Sicherheit möglich sein. Besondere Vorsicht sollte hier jedoch insbesondere bei Patienten mit Diabetes bzw. Bluthochdruck gelten.