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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Patienten-spezifisch hergestellte Knochenersatzmaterialien aus Polycaprolacton – Klinische Erfahrungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Thilo Schenck - Klinik für Plastische Chirurgie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland
  • Martijn van Griensven - Klinik für Unfallchirurgie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland
  • Sebastian Cotofana - Institut für Anatomie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg, Österreich
  • Hans-Günther Machens - Klinik für Plastische Chirurgie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland
  • Jan-Thorsten Schantz - Klinik für Plastische Chirurgie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc153

doi: 10.3205/15dgpraec153, urn:nbn:de:0183-15dgpraec1532

Published: September 28, 2015

© 2015 Schenck et al.
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Text

Einleitung: Knochendefekte sind ein häufiges klinisches Problem und können zu dauerhaften Funktionseinschränkungen führen. Bisherige chirurgische Ansätze sind meist sehr aufwendig, bergen Risiken und haben den Nachteil der beschränkten Verfügbarkeit autologer Knochentransplantate. Hieraus ergibt sich der klinische Bedarf neuer Therapieoptionen. Die vorgestellte Fallserie demonstriert die heutigen Möglichkeiten des Knochen-Tissue-Engineerings mit Polycaprolacton zur Versorgung von Knochendefekten verschiedener Genese.

Material und Methoden: Patienten-spezifische PCL-TCP-Implantate (n = 7) wurden für Knochendefekte der Mittelhandknochen (2), der Schädeldecke (4) und der Tibia (1) durch ein 3D-Druckverfahren hergestellt. Je nach Anforderungen der Defekte wurden die Scaffolds durch Applikation von Wachstumsfaktoren, Knochenmark oder Periostlappenplastiken bioaktiviert oder durch Titanstäbe mechanisch verstärkt. Verlaufskontrollen erfolgten über mindestens zwölf Monate durch klinische Untersuchungen, Computertomographie und SECTRA-3D-Darstellung.

Ergebnisse: Es traten keine intra- und postoperativen Komplikationen auf. Die Wunden waren stets reizfrei und es zeigten sich keine klinisch bemerkbaren Entzündungs- oder Fremdkörperreaktionen. Die klinische Nachuntersuchung nach zwölf Monaten zeigte bei sechs von sieben Patienten einen funktionell zufriedenstellenden Knochenersatz. Bei der radiologischen Nachuntersuchung fanden sich bei fünf von sieben Patienten Zeichen der knöchernen Konsolidierung der Materialien.

Schlussfolgerung: PCL-TCP-Implantate können mit zunehmender klinischer Erfahrung als sichere regenerative Behandlungsoption für verschiedenste Knochendefekte herangezogen werden. Diese Arbeit zeigt den Plattformcharakter von PCL-TCP-Implantaten, der sich durch die Möglichkeit zur biologischen und mechanischen Anpassung an die individuelle Defektsituation ergibt.