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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Die Rolle der Plastischen Chirurgie in der interdisziplinären chirurgischen Sarkomtherapie – eine retrospektive Studie 2004–2014

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Justus P. Beier - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,Deutschland
  • Rebekka Brodbeck - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,Deutschland
  • Sebastian Sterzinger - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,Deutschland
  • Andreas Arkudas - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,Deutschland
  • Marweh Schmitz - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,Deutschland
  • Nikolaos Vassos - Chirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • Werner Hohenberger - Chirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • Raymund E. Horch - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc142

doi: 10.3205/15dgpraec142, urn:nbn:de:0183-15dgpraec1425

Published: September 28, 2015

© 2015 Beier et al.
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Einleitung: In der interdisziplinären chirurgische Sarkomtherapie stellt die Zusammenarbeit des resezierenden und des plastisch-rekonstruktivem Chirurgen eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapiestrategie dar. In dieser retrospektiven Studie sollen die hiermit verbundenen Spezifika in der Behandlung aller Sarkompatienten der vergangenen 10 Jahre im Comprehensive Cancer Center analysiert und die Rolle der Plastischen Chirurgie u. a. bzgl. der Lebensqualität (LQ) untersucht werden.

Methodik: Durch Krankenaktenanalyse wurden u. a. die Tumorentität, Lokalisation, neoadjuvante/adjuvante Therapien und die Form der interdisziplinären chirurgischen Behandlung inkl. Majorkomplikationsraten erfasst und u. a. die Korrelationen zwischen Komplikationsraten und spezifischen Therapieverfahren ermittelt. Mit einem spezifischen Fragebogen mit 88 Items wird eine Evaluation der LQ der Sarkompatienten durchgeführt.

Ergebnisse: Es konnten 295 Patienten mit eindeutigem histopathologischem Befund eingeschlossen werden. Bei ca. 40% der Patienten erfolgte eine plastisch-chirurgische Defektrekonstruktion: 34 Patienten erhielten eine freie Lappenplastik, die übrigen eine lokoregionäre Lappenplastik oder Spalthauttransplantation. Die Wahrscheinlichkeit für eine lokoregionäre oder freie Lappenplastik zeigte sich hierbei abhängig von der einzelnen Sarkomsubgruppe (n. WHO 2013). Sowohl bei der primären Hautnaht, als auch bei lokoregionären und freien Lappen zeigte sich eine Tendenz zu erhöhten Majorkomplikationsraten nach neoadjuvanter Radiatio. Während diese bei lokoregionären Lappen über den gesamten Zeitraum konstant blieb, nahm einerseits die Häufigkeit einer Verwendung freier Lappen im Verlauf signifikant zu, während die Komplikationsrate signifikant sank. Durch die plastisch-rekonstruktiven Maßnahmen konnte bei einer Vielzahl der Patienten eine zufriedenstellende Lebensqualität, auch bei aufwändiger Rekonstruktion mittels freier Lappenplastiken erzielt werden.

Schlussfolgerung: Plastisch-chirurgische Defektrekonstruktione stellen in der Sarkomchirurgie stellen einen elementaren Bestandteil für die Lebensqualität der betroffenen Patienten unter Wahrung der erforderlichen onkochirurgischen Radikalität dar. Insbesondere nach neoadjuvanter Radiatio ist zwar mit einer u. U. leicht erhöhten Komplikationsrate zu rechnen, allerdings stellen hierbei dennoch vor allem die freien mikrochirurgischen Lappentransplantationen in der Regel ein effektives und sicheres Verfahren dar.