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Alternative oder Spiel mit dem Feuer: Radiofrequenz-Ablation karpaler Osteoid-Osteome
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Published: | September 28, 2015 |
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Einleitung: Die Radiofrequenz-Ablation (RFA) ist ein etabliertes Verfahren zur thermischen Destruktion mitunter auch intraossärer Tumore. An der Hand konkurriert RFA mit der invasiveren offenen Tumor-Exstirpation ggf. in Kombination mit Auffüllung des Defektes durch autologe Spongiosa. Die Angaben in der Literatur zur RFA karpaler Osteoid-Osteome sind spärlich.
Methode: Die aktuellen Angaben aus der Literatur und das eigene Patientengut 2011-2015 nach konventioneller chirurgischer Therapie und auswärtiger RFA von Osteoid-Osteomen werden präsentiert. Unsere klinisch-retrospektive Arbeit ist zum Zeitpunkt der Abstract-Einreichung noch nicht abgeschlossen.
Ergebnisse: Neben zufriedenstellenden Langzeitergebnissen ohne kurzfristige Lokalrezidive wurden nach RFA moderate Lokalreaktionen bis hin zu deckungspflichtiger Brandverletzung beobachtet, die in einem Fall mit einer A. ulnaris Perforator Propeller-Lappenplastik versorgt wurde. Die Datenlage in der aktuellen Literatur zur RFA von Osteoid-Osteomen an der Hand ist dünn. Die enge anatomische Lagebeziehung karpaler Osteoid-Osteome zu den essentiellen Strukturen (Stammnerven, Gefäßen, Beuge- und Strecksehnen) birgt jedoch die Gefahr operationspflichtiger thermischer Kollateralschäden mit funktionell unbefriedigenden Ergebnissen.
Schlussfolgerung: Die RFA ist zumindest effektiv im Hinblick auf die Destruktion intraossärer Osteoid-Osteome. Das hohe Risiko von thermischen Begleitschäden essentieller Strukturen erfordert unseres Erachtens jedoch eine strenge Patienten-Selektion und sollte sich als Alternative beim gesunden Patienten an der oberen Extremität außerhalb der anatomischen Gefahrenzone Handgelenk auf längere Röhrenknochen wie den Humerus oder proximale Ulna bzw. Radius beschränken.