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Phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte 2020

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.

26.09.2020, digital

Veränderung der Zahnbeweglichkeit der Frontzähne bei Berufsklarinettisten/-innen in der künstlerischen Probe

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Roman Julian Rehmet - Poliklinik für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien, Universitätsklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • author Dirk Deuster - Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Universitätsklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • author Christoph Runte - Poliklinik für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien, Universitätsklinikum Münster, Münster, Deutschland

Phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte 2020. sine loco [digital], 26.-26.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc29

doi: 10.3205/20dgpp29, urn:nbn:de:0183-20dgpp294

Published: November 2, 2020

© 2020 Rehmet et al.
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Zusammenfassung

Hintergrund: Das professionelle Spielen eines Blasinstruments stellt eine besondere Belastung für die periorale Muskulatur und die Zähne eines/einer Berufsmusikers/-in dar. Ziel unserer explorativen Studie war der Informationsgewinn über die unmittelbaren Folgen des mehrstündigen Musizierens auf der Klarinette auf das Parodontium und eine mögliche Zahnbeweglichkeitszunahme der oberen und unteren Frontzähne, vergleichbar der eines okklusalen Traumas.

Material und Methoden: In der vorliegenden Untersuchung ermittelten wir die Veränderung der Zahnbeweglichkeit der oberen und unteren Frontzähne bei der kontinuierlichen Belastung während der künstlerischen Proben bei insgesamt 25 parodontal gesunden Berufsklarinettisten/-innen oder Studenten/-innen mit dem Hauptfach Klarinette und verglichen diese mit den Werten einer altersentsprechenden Kontrollgruppe. Als Zielgröße definierten wir die Zahnbeweglichkeit dieser Zähne, gemessen mit dem Periotestverfahren (Medizintechnik Gulden e.K., Modautal) vor Beginn der vierstündigen künstlerischen Probe (T0), nach 120 Minuten (T4) und nach 240 min (T8). Als Sekundärvariablen werteten wir das Alter und die wöchentliche Spieldauer aus.

Ergebnisse: Es konnten signifikante, klinisch jedoch nicht relevante Zahnbeweglichkeitsveränderungen im Verlauf der vierstündigen Probe in der Gruppe der Berufsklarinettisten/-innen nachgewiesen werden. Die Vergleiche zwischen Mittelwerten und Medianen zu den Messzeitpunkten T0, T4 und T8 zeigten ebenfalls keine klinisch relevanten Unterschiede zwischen der Gruppe der Berufsklarinettisten/-innen und der Kontrollgruppe. Eine Abhängigkeit der Periotestwerte vom Lebensalter oder der wöchentlichen Spieldauer konnte nicht nachgewiesen werden.

Diskussion: Die Ergebnisse zeigten, dass die Belastungen, die beim professionellen Spielen einer Klarinette auf die oberen und unteren Frontzähne und ihren Zahnhalteapparat wirken, keine klinisch relevanten Veränderungen der Zahnbeweglichkeit bei parodontaler Gesundheit zur Folge haben und somit nicht mit dem Effekt eines okklusalen Traumas vergleichbar sind.


Text

Hintergrund

Das professionelle Spielen eines Blasinstruments stellt eine besondere Belastung für die periorale Muskulatur und die Zähne eines/einer Berufsmusikers/-in dar. Ziel unserer explorativen Studie war der Informationsgewinn über die unmittelbaren Folgen des mehrstündigen Musizierens auf der Klarinette auf das Parodontium und eine mögliche Zahnbeweglichkeitszunahme der oberen und unteren Frontzähne, vergleichbar der eines okklusalen Traumas.

Material und Methoden

In der vorliegenden Untersuchung ermittelten wir die Veränderung der Zahnbeweglichkeit der oberen und unteren Frontzähne bei der kontinuierlichen Belastung während der künstlerischen Proben bei insgesamt 25 parodontal gesunden Berufsklarinettisten/-innen oder Studenten/-innen mit dem Hauptfach Klarinette und verglichen diese mit den Werten einer altersentsprechenden Kontrollgruppe. Als Zielgröße definierten wir die Zahnbeweglichkeit dieser Zähne, gemessen mit dem Periotestverfahren (Medizintechnik Gulden e.K., Modautal) vor Beginn der vierstündigen künstlerischen Probe (T0), nach 120 Minuten (T4) und nach 240 min (T8). Als Sekundärvariablen werteten wir das Alter und die wöchentliche Spieldauer aus.

Ergebnisse

Es konnten signifikante, klinisch jedoch nicht relevante Zahnbeweglichkeitsveränderungen im Verlauf der vierstündigen Probe in der Gruppe der Berufsklarinettisten/-innen nachgewiesen werden. Die Vergleiche zwischen Mittelwerten und Medianen zu den Messzeitpunkten T0, T4 und T8 zeigten ebenfalls keine klinisch relevanten Unterschiede zwischen der Gruppe der Berufsklarinettisten/-innen und der Kontrollgruppe. Eine Abhängigkeit der Periotestwerte vom Lebensalter oder der wöchentlichen Spieldauer konnte nicht nachgewiesen werden.

Diskussion

Die Ergebnisse zeigten, dass die Belastungen, die beim professionellen Spielen einer Klarinette auf die oberen und unteren Frontzähne und ihren Zahnhalteapparat wirken, keine klinisch relevanten Veränderungen der Zahnbeweglichkeit bei parodontaler Gesundheit zur Folge haben und somit nicht mit dem Effekt eines okklusalen Traumas vergleichbar sind.