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Pädaudiologische Untersuchungen bei Kindern der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
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Published: | August 18, 2011 |
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Zusammenfassung
Hintergrund: Ziel der Studie war es alle Kinder pädaudiologisch zu untersuchen, die im Rahmen ihres Aufenthaltes in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie eine logopädische Therapie erhielten, bei denen aber anamnestisch bisher keine hno-ärztliche oder pädaudiologische Untersuchung durchgeführt worden war.
Material und Methoden: 35 Kinder (12 Mädchen/23 Jungen) im Alter von 2–14 Jahren (mittleres Alter 7 Jahre) wurden durch die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie innerhalb von 12 Monaten in unserer pädaudiologischen Sprechstunde vorgestellt.
Ergebnisse: 8/35 Kindern zeigten Auffälligkeiten, die bis zum Untersuchungszeitpunkt nicht bekannt waren: 1 ausgeprägte Uvula bifida, 1 auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung, 5 Serotympanon mit Schalleitungsschwerhörigkeit, 1 leichtgradige Schallempfindungsschwerhörigkeit, 1 mittel- hochgradige Schallempfindungsschwerhörigkeit beidseits. Bei 2 Kindern wurde eine Adenotomie mit Paukendrainage beidseits durchgeführt. Bei einem Patienten wurde eine Hörgeräteversorgung sowie sonderpädagogische Betreuung mit Schwerpunkt hören eingeleitet.
Diskussion: Kinder und Jugendliche, die eine stationäre Therapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie erhalten, stellen ein Risikoklientel für sowohl Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung als auch für Hörschäden dar. Auf Grund von Überlagerungen anderer Problematiken sollte alle Kinder diese Patientengruppe zumindest einmal eine pädaudiologischen Untersuchung erhalten.
Text
Ziel der Studie war es alle Kinder pädaudiologisch zu untersuchen, die im Rahmen ihres Aufenthaltes in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie eine logopädische Therapie erhielten, bei denen aber anamnestisch bisher keine hno-ärztliche oder pädaudiologische Untersuchung durchgeführt worden war.
35 Kinder (12 Mädchen/23 Jungen) im Alter von 2–14 Jahren (mittleres Alter 7 Jahre) wurden durch die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie innerhalb von 12 Monaten in unserer pädaudiologischen Sprechstunde vorgestellt.
8/35 Kindern zeigten Auffälligkeiten, die bis zum Untersuchungszeitpunkt nicht bekannt waren:
- eine ausgeprägte Uvula bifida,
- eine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung, die einer ausführlichen Diagnostik zugeführt wurde,
- fünf Kinder hatten ein Serotympanon mit Schalleitungsschwerhörigkeit. Davon erhielten nach durchgeführten Kontrollen zwei Kinder eine Adenotomie sowie Paukendrainagen beidseits.
- Ein Jugendlicher mit einer leichtgradigen Schallempfindungsschwerhörigkeit beidseits,
- ein fünfjähriger Junge mit einer mittel- bis hochgradigen Schallempfindungsschwerhörigkeit beidseits. Bei diesem Jungen wurde eine Hörgeräteversorgung sowie sonderpädagogische Betreuung mit Schwerpunkt hören eingeleitet (Abbildung 1 [Abb. 1]).
Bei diesem Patienten lag ein Zustand nach kardiochirurgischer Intervention bei Fallotscher Tetralogie vor. Trotz ausgeprägter Sprachentwicklungsstörung und Verhaltensauffälligkeiten war vorher noch nie eine Reintonaudiometrie durchgeführt worden.
Kinder und Jugendliche, die eine stationäre Therapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie erhalten, stellen ein Risikoklientel für sowohl Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung als auch für Hörschäden dar. Auf Grund von Überlagerungen anderer Problematiken sollte alle Kinder diese Patientengruppe zumindest einmal eine pädaudiologischen Untersuchung erhalten.