gms | German Medical Science

20. Wissenschaftliche Jahrestagung der DGPP Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.

12. bis 14.09.2003, Rostock

Innenohrprotektive Wirkung von Magnesium und MK-801 unter Hypoxie

Vortrag

  • corresponding author Ovidiu König - Universitätsklinik für Audiologie und Phoniatrie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Fabeckstraße 62, 14195 Berlin, Tel.: +49-30-8445-2449, Fax: +49-30-8445-6855
  • E. Winter - Universitätsklinik für Audiologie und Phoniatrie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte/ Westend 2, Fabeckstraße 62, 14195 Berlin, Tel.: +49-30-8445-2449, Fax: +49-30-8445-6855
  • H. Haupt - Universitätsklinik für Audiologie und Phoniatrie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte/ Westend 2, Fabeckstraße 62, 14195 Berlin, Tel.: +49-30-8445-2449, Fax: +49-30-8445-6855
  • M. Gross - Universitätsklinik für Audiologie und Phoniatrie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Fabeckstraße 62, 14195 Berlin, Tel.: +49-30-8445-2449, Fax: +49-30-8445-6855
  • J. Gross - Universitätsklinik für Audiologie und Phoniatrie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte/ Westend 2, Fabeckstraße 62, 14195 Berlin, Tel.: +49-30-8445-2449, Fax: +49-30-8445-6855

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie. 20. Wissenschaftliche Jahrestagung der DGPP. Rostock, 12.-14.09.2003. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2003. DocV38

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgpp2003/03dgpp086.shtml

Published: September 12, 2003

© 2003 König et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Zusammenfassung

Einleitung: Die Hypoxie gilt als ein ätiopathogenetischer Faktor bei verschiedenen Erkrankungen des Innenohres. Magnesium (Mg) als Kalzium- und NMDA-Antagonist führt beim Meerschweinchen zu einer signifikanten Verbesserung der Innenohrfunktion unter Ischämie und Impulslärmexposition. MK-801, als NMDA-Rezeptor-Antagonist, schützt die Kochlea vor exzitatorischer Kalziumüberladung. Ziel der Studie war, die protektiven Effekte von Mg und MK-801 in einem Hypoxie-Zellkultur-Modell zu evaluieren. Methoden: Organotypische Kochleakulturen der postnatalen Ratte wurden bei 10-20 mmHg pO2 und 37°C in DMEM-Medium mit 0,75 mM Mg und in DMEM-Medium mit 3,0 mM Mg oder 1 bzw. 10 µM MK-801 inkubiert. Anschließend wurden äußere und innere Haarzellen (ÄHZ, IHZ) mittels Phalloidin-Färbung fluoreszenzmikroskopisch dargestellt und gezählt. Ergebnisse: Die IHZ zeigten eine signifikant höhere Vulnerabilität unter Hypoxie gegenüber den ÄHZ. Für die gewählte Hypoxiedauer von 36 Stunden resultierten im DMEM-Medium mit 0,75 mM Mg eine 25%ige Schädigung der ÄHZ und eine 60%ige Schädigung der IHZ. Mg in der Dosis von 3 mM und MK-801 mit 10 µM reduzierten die Schädigung signifikant auf 10% bei den ÄHZ und auf 35% bei den IHZ. Normoxische Kontrollen zeigten eine Schädigung von 1-4%. Diskussion: Unsere Daten zeigen in einem in-vitro-Modell eine protektive Wirkung von Mg und MK-801 sowohl auf innere als auch auf äußere Haarzellen unter Hypoxie.


Text

Einleitung

Die Hypoxie gilt als ein ätiopathogenetischer Faktor bei verschiedenen Erkrankungen des Innenohres. Magnesium (Mg) als Kalzium- und NMDA-Antagonist führt beim Meerschweinchen zu einer signifikanten Verbesserung der Innenohrfunktion unter Ischämie und Impulslärmexposition. MK-801, als unspezifischer und nicht kompetetiver N-methyl-D-Aspartat(NMDA)-Rezeptor-Antagonist, schützt die Kochlea vor exzitatorischer Kalziumüberladung. Ziel der Studie war, die protektiven Effekte von Mg und MK-801 in einem Hypoxie-Zellkultur-Modell zu evaluieren.

Methoden

Organotypische Kochleakulturen der postnatalen Ratte wurden bei 10-20 mmHg pO2 und 37°C in DMEM-Medium mit 0,75 mM Mg und in DMEM-Medium mit 3,0 mM Mg oder 1 bzw. 10 µM MK-801 inkubiert. Anschließend wurden äußere und innere Haarzellen (ÄHZ, IHZ) mittels Phalloidin-Färbung fluoreszenzmikroskopisch dargestellt und gezählt.

Ergebnisse

Die IHZ zeigten eine signifikant höhere Vulnerabilität unter Hypoxie gegenüber den ÄHZ. Für die gewählte Hypoxiedauer von 36 Stunden resultierten im DMEM-Medium mit 0,75 mM Mg eine 25%ige Schädigung der ÄHZ und eine 60%ige Schädigung der IHZ. Magnesium in der Dosis von 3 mM und MK-801 mit 10 µM reduzierten die Schädigung signifikant auf 10% bei den ÄHZ und auf 35% bei den IHZ. Normoxische Kontrollen zeigten eine Schädigung von 1-4%.

Diskussion

Die pharmakologische Protektion der Kochlea vor traumatischen Einflüssen gewinnt zunehmende Bedeutung. Unsere Daten zeigen in einem in-vitro-Modell eine protektive Wirkung von Magnesium und MK-801 sowohl auf innere als auch auf äußere Haarzellen unter Hypoxie.[Abb. 1] [Abb. 2]