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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

25.04. - 27.04.2013, Würzburg

Zwischenergebnisse einer Studie zum Vorkommen und Management von nichttuberkulösen Mykobakteriosen im Kindesalter in Deutschland

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker A. Reuss - Robert Koch-Institut, Abteilung für Infektionsepidemiologie - Berlin, Deutschland
  • B. Hauer - Robert Koch-Institut, Abteilung für Infektionsepidemiologie - Berlin, Deutschland
  • W. Haas - Robert Koch-Institut, Abteilung für Infektionsepidemiologie - Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Würzburg, 25.-27.04.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpi80

doi: 10.3205/13dgpi80, urn:nbn:de:0183-13dgpi808

Published: March 28, 2013

© 2013 Reuss et al.
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Hintergrund: Das häufigste durch nichttuberkulöse Mykobakterien (NTM) verursachte Krankheitsbild bei Kindern ist die Lymphadenitis (LA) zervikalis. Therapie der Wahl ist die vollständige chirurgische Entfernung der betroffenen Lymphknoten. Weltweit gibt es nur wenige Studien, die die langfristige Heilungsrate untersuchen [1], [2]. Ziel unserer Studie ist die Untersuchung des Behandlungserfolgs von NTM-Erkrankungen sechs Monate nach Therapiebeginn in Abhängigkeit vom therapeutischen Ansatz.

Methoden: Von Juli 2011 bis Juni 2013 werden mittels Fragebogen bundesweit demographische und klinische Daten zu NTM-Erkrankungen in Kinderkliniken des ESPED-Netzwerkes erhoben. Sechs Monate nach der stationären Aufnahme werden anhand eines zweiten Fragebogens Informationen zum Krankheitsverlauf, zur durchgeführten Therapie und zum Behandlungserfolg gewonnen.

Ergebnisse: Von Juli 2011 bis Dezember 2012 wurden 51 NTM-Erkrankungen über das ESPED-System erfasst, darunter 31 Mädchen (61%) und 20 Jungen (39%). Der Altersmedian betrug 3,5 Jahre (Spannweite: 20 Monate bis 14 Jahre). 47 Kinder (92%) waren an einer LA erkrankt, davon 38 Kinder an einer zervikalen LA, und bei 4 Kindern (8%) war die Lunge betroffen. Von den 48 Erkrankungen mit entsprechenden Angaben wurden 42 (88%) laborbestätigt.

Für 18 der 51 Kinder (35%) liegen bereits Informationen zum Krankheitsverlauf vor (ausschließlich Kinder mit LA). 3 Kinder (17%) wiesen nach 6 Monaten und einer kombiniert chirurgisch und medikamentösen Therapie eine weiterbestehende Krankheitsaktivität auf. 15 Kinder (83%) waren geheilt, davon 9 von 12 Kindern mit kombiniert chirurgisch und medikamentöser Therapie (Heilungsrate 73%), 4 von 4 Kindern mit ausschließlich chirurgischer Therapie (Heilungsrate 100%) und 2 von 2 Kindern mit abwartendem Vorgehen.

Schlussfolgerung: Ein großer Teil der an NTM erkrankten Kinder wird zusätzlich zum chirurgischen Vorgehen medikamentös behandelt. Insgesamt zeigen sich ähnlich hohe Heilungsraten wie in internationalen Studien, jedoch liegen für einen relevanten Anteil der Kinder noch keine Informationen zum Krankheitsverlauf vor.

Unser besonderer Dank gilt der Erhebungseinheit für seltene pädiatrische Erkrankungen in Deutschland (ESPED).


Literatur

1.
Lindeboom JA, Kuijper EJ, Bruijnesteijn van Coppenraet ES, Lindeboom R, Prins JM. Surgical excision versus antibiotic treatment for nontuberculous mycobacterial cervicofacial lymphadenitis in children: a multicenter, randomized, controlled trial. Clin Infect Dis. 2007;44:1057-1064.
2.
Blyth CC, Best EJ, Jones CA, et al. Nontuberculous mycobacterial infection in children: a prospective national study. Pediatr Infect Dis J. 2009;28:801-805.