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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

25.04. - 27.04.2013, Würzburg

Retrospektive Analyse der lokalen mikrobiellen Flora von Kindern mit thermischen Verletzungen – Einfluss auf Besiedlung und Wundinfektion

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker A. Welk - Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Universitätsmedizin Mainz - Mainz, Germany
  • M. Dennebaum - Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Universitätsmedizin Mainz - Mainz, Germany
  • T. König - Klinik für Kinderchirurgie Universitätsmedizin Mainz - Mainz, Germany
  • C. Scherer - Klinik für Kinderchirurgie Universitätsmedizin Mainz - Mainz, Germany
  • V. Engel - Klinik für Kinderchirurgie Universitätsmedizin Mainz - Mainz, Germany
  • M. Schwind - Klinik für Kinderchirurgie Universitätsmedizin Mainz - Mainz, Germany
  • M. Knuf - Klinik für Kinder und Jugendliche, Dr. Horst Schmidt Kliniken GmbH - Wiesbaden, Afghanistan
  • R. Huth - Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Universitätsmedizin Mainz - Mainz, Germany
  • S. Gehring - Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Universitätsmedizin Mainz - Mainz, Germany

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Würzburg, 25.-27.04.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpi33

doi: 10.3205/13dgpi33, urn:nbn:de:0183-13dgpi333

Published: March 28, 2013

© 2013 Welk et al.
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Hintergrund: In Deutschland erleiden etwa 7000 Kinder pro Jahr thermische Verletzungen, die eine stationäre Versorgung notwendig machen. Bakterielle Besiedlung und Infektion der Wunde sind wichtige Ursachen für Morbidität und Letalität thermisch verletzter Kinder. In der interdisziplinären Kinderintensivstation Mainz werden bei der initialen Versorgung und bei jedem Verbandswechsel thermischer Wunden mikrobiologische Abstriche entnommen. In der Regel wird in den ersten Tagen auf eine antimikrobielle Therapie verzichtet und nur bei klinischen Zeichen einer Infektion eine kalkulierte Therapie mit Cefuroxim begonnen.

Fragestellung: Ziel der Untersuchung war es die mikrobielle Flora von thermischen Wunden zu analysieren und eine Aussage über klinische Verläufe (Besiedlung/Infektion) sowie Effektivität der initialen antimikrobiellen Therapie zu treffen.

Material und Methoden: Grundlage der Auswertung sind 33 brandverletzte Kinder die im Zeitraum von 01/2008 bis 01/2013 auf der interdisziplinären Kinderintensivstation behandelt wurden. Einschlusskriterien waren eine mind. II° thermische Verletzung mit einer Ausdehnung von mind.10 % der Körperoberfläche (KOF). Retrospektiv erfasst wurden Schweregrad, Ausdehnung der Verbrennung/Verbrühung, die mikrobielle Wundflora mit Antibiogramm und die antibakterielle Therapie.

Ergebnisse: Schweregrad der thermischen Verletzung: II°: 26 (78,8%), III°: 7 (21,2%). Ausdehnung der thermischen Verletzung: ≤20% KOF: 26 (78,8%), >20% KOF: 7 (21,2%). 13 (39,4%) Patienten wurden mit einem Unterdruck-Wundtherapie-System behandelt.10 (30,3%) Patienten zeigten eine Wundinfektion. Es gelangen folgende Erregernachweise: Enterokokken-Spezies (5/12,8%), S.aureus/MSSA (4/10,3%), Pseudomonas-Spezies (4/10,3%), Enterobacter cloacae (2/5,1%), Acinetobacter baumanii (2/5,1%) Bacillus-Spezies (2/5,1%).10 Patienten (30,3%) zeigten eine bakterielle Besiedlung mit folgenden Erregern: Koagulase-negative Staphylokokken (5/29,4%), gram+ Mischflora (4/23,5%), S.aureus/MSSA (4/23,5%), Bacillus-Spezies (2/11,8%). Bei 5 (15,2%) Patienten konnte kein Erregerwachstum nachgewiesen werden, bei 8 (24,2%) wurde kein Keimnachweis durchgeführt.

Diskussion: Die mikrobielle Wundflora thermisch verletzter Kinder unterscheidet sich in Besiedlung und Infektion. Die empirische antimikrobielle Therapie mit Cefuroxim ist bei fünf der sechs am häufigsten von uns gefundenen Erreger nicht wirksam.