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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

25.04. - 27.04.2013, Würzburg

Adoptiver T-Zelltransfer als Therapieoption bei refraktären Virusinfektionen mit Adenovirus nach allogener Stammzelltransplantation

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker J. Feucht - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen Hämatologie/Onkologie - Tübingen, Germany
  • K. Opherk - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen Hämatologie/Onkologie - Tübingen, Germany
  • S. Kayser - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen Hämatologie/Onkologie - Tübingen, Germany
  • R. Handgretinger - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen Hämatologie/Onkologie - Tübingen, Germany
  • P. Lang - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen Hämatologie/Onkologie - Tübingen, Germany
  • T. Feuchtinger - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen Hämatologie/Onkologie - Tübingen, Germany

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Würzburg, 25.-27.04.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpi01

doi: 10.3205/13dgpi01, urn:nbn:de:0183-13dgpi018

Published: March 28, 2013

© 2013 Feucht et al.
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Systemische Virusinfektionen nach allogener Stammzelltransplantation sind mit einer hohen Morbiditäts- und Mortalitätsrate verbunden. Dabei führen bei Kindern insbesondere Virämien mit Adenovirus (ADV) zu lebensbedrohlichen Manifestationen und schwerwiegenden Verläufen. Aufgrund des eingeschränkten Erfolgs der medikamentösen Therapie mit Virostatika und der entscheidenden Funktion von spezifischen T-Zellen für die Bekämpfung viraler Infektionen, wurden Immuntherapien mit virus-spezifischen T-Zellen als weitere Therapieoption entwickelt.

Bei 35 Patienten mit virostatikaresistenter ADV-Infektion wurde der adoptive Transfer ADV-spezifischer T-Zellen durchgeführt und die Abläufe der Immunrekonstitution und der Viruseliminierung evauliert. ADV-spezifische T-Zellen wurden dabei nach einer kurzen ex vivo Exposition mit Antigen mittels des Selektionsmarkers IFN-γ von gesunden Spendern generiert und unmittelbar danach den Patienten infundiert.

Eine in vivo Expansion von IFN-γ+ ADV-spezifischen T-Zellen führte zu einer vollständigen Viruselimination in 82% der Fälle. Die Viruselimination konnte entweder in einem kurzen Zeitintervall innerhalb von 6 Wochen nach T-Zell Transfer oder in einem längeren Zeitintervall von über 6 Wochen nach adoptivem T-Zell Transfer stattfinden. Dabei konnte ein direkter und anhaltender (d.h. kontinuierliche Reduktion der Virämie mit anschließend vollständiger Eliminierung) von einem transienten Verlauf (d.h. temporäre Viruselimination/-reduktion und anschließender Wiederanstieg der Viruslast) unterschieden werden. Die Überlebenszeit war bei Patienten mit einer endgültigen Viruselimination deutlich erhöht im Vergleich zu Patienten, die nach adoptivem Transfer keine signifikante Reduktion der Viruslast zeigten. Die ADV-assoziierte Mortalitätsrate betrug 89% bei Patienten ohne Antwort auf den T-Zell Transfer, wohingegen die Todesursache bei Patienten mit direkter oder transienter Immunantwort und endgültiger Viruselimination nicht auf die ADV-Infektion zurückzuführen war. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass der adoptive Transfer von ADV-spezifischen T-Zellen eine effektive und sichere Behandlungsmethode ist, die zu einer langanhaltenden antiviralen Immunantwort führen kann und das Outcome der Patienten deutlich verbessern kann.