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36th Congress of the German Society for Cataract & Refractive Surgeons (GSCRS)

German Society for Cataract & Refractive Surgeons (GSCRS) (GSCRS)

10.02. - 12.02.2022, Dortmund

Was kann Gaußsche Optik in der IOL-Berechnung im Vergleich zu den klassischen IOL-Formeln?

Meeting Abstract

  • Peter Hoffmann - Castrop-Rauxel
  • A. Langenbucher - Homburg/Saar
  • J. Wendelstein - Linz/A

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 36. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Dortmund, 10.-12.02.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dgii03

doi: 10.3205/22dgii03, urn:nbn:de:0183-22dgii038

Published: February 10, 2022

© 2022 Hoffmann et al.
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Patienten und Methoden: Wir betrachteten zwei Patientenkohorten, die in unserer Klinik operiert und nachversorgt wurden. Kohorte A (n=322) war mit J&J Tecnis asphärischen Monofokallinsen versorgt, Kohorte B (n=888) mit Hoya Vivinex asphärischen Monofokallinsen. Alle Patienten waren mit IOLMaster 700 biometriert, Kohorte A zusätzlich auch mit Heidelberg Anterion. Neben den klassischen Formeln Haigis, Holladay und SRK/T kam die Castrop-Formel zum Einsatz. Diese basiert auf der grundlegenden Linsenformel von Gernet & Ostholt, behandelt die Kornea als dicke Linse, beinhaltet eine völlig neuentwickelte, refraktionsunabhängige Abschätzung der Linsenposition und eine Achslänge auf Segmentsummenbasis (Cooke).

Ergebnisse: Die Castrop-Formel lieferte in beiden Kohorten deutliche kleinere Varianzen des Vorhersagefehlers als die Klassiker. Auch die Zahl der Ausreißer ist deutlich geringer. Die Haigis-Formel mit IOLMaster 700 schlägt SRK/T und Holladay ebenfalls deutlich. Änderung der Varianz gegenüber SRK/T als Referenz: Castrop –58%, Haigis –28%, Holladay –7%. Mittlerer Absolutfehler Castrop 0,27, Haigis 0,30, SRK/T 0,34, Holladay 0,33 dpt. Die Unterschiede zwischen IOLMaster 700 und Anterion werden im Vortrag erläutert.

Diskussion: Gaußsche Optik liefert mit moderner Messtechnik und modifizierten Modulen für Linsenposition, Hornhaut und Achslänge deutlich bessere Ergebnisse als die Klassiker-Formeln der 80er- und 90er-Jahre, ohne den Aufwand des Raytracings betreiben zu müssen. Die entsprechende Software inklusive Linsenkonstanten ist in die Datenbank iolcon.org integriert. Andere moderne Formeln, insbesondere Pearl-DGS und Kane, liefern ähnlich gute Ergebnisse, sind aber nicht publiziert und stehen nicht für Batchverarbeitung zur Verfügung.