Article
Sekundäre Implantation von Handgelenksprothesen nach Rettungsoperationen am Handgelenk
Search Medline for
Authors
Published: | October 14, 2024 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Die Implantation von Handgelenksprothesen im Rahmen der posttraumatischen oder degenerativen Radiokarpalarthrose stellt ein vergleichsweise neues Verfahren dar. Prothesenmodelle der 4. Generation weisen im Vergleich zu älteren Modellen geringere Komplikationsraten auf. Bisher existieren nur wenig Daten zu Langzeitergebnissen der Prothesenversorgung insbesondere bei jüngeren, manuell tätigen Patienten. Teil- oder Vollversteifungen des Handgelenkes als alternative Behandlungsverfahren gehen mit einer deutlichen Einschränkung der Handfunktion einher, in einigen Fällen erlangen die Patienten keine adäquate Schmerzreduktion. Die sekundäre Prothesenversorgung ist technisch anspruchsvoll, jedoch in den meisten Fällen eine mögliche Therapieoption. In dieser Studie führten wir eine vergleichende Analyse zwischen Patienten mit fortgeschrittener Radiokarpalarthrose und vorangegangenen Rettungsoperationen am Handgelenk mit sekundärer Prothesenversorgung und Patienten mit primärer Prothesenimplantation durch.
Methodik: Wir verglichen Patienten mit stattgehabter Rettungsoperation (Proximal Row Carpectomy, Panarthrodese, STT-Arthrodese, RSL- und Four-Corner-Fusion) und einer sekundären Prothesenversorgung mit Patienten, die aufgrund des gleichen ursächlichen Krankheitsbildes primär durch eine Prothese behandelt wurden. Hierfür wurde zur Ermittlung der subjektiven Beschwerden und Einschränkungen im Alltag der DASH (Disabilities of Arm Shoulder and Hand) und PRWE (Patient-rated Wrist Evaluation Score) Fragebogen eingesetzt sowie die Bewegungsgrade nach Neutral-Null-Methode und Kraftmessungen mittels Dynanometer bestimmt. Die Untersuchungszeitpunkte erstreckten sich über den präoperativen Zeitpunkt sowie 6 Wochen, 3, 6 und 12 Monate postoperativ.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Patienten mit sekundärer Prothesenimplantation wiesen präoperativ im Vergleich signifikant höhere DASH- und PRWE-Scores auf. Bewegungs- und Kraftgrade variierten individuell. 6 Wochen nach der Operation kam es bei allen untersuchten Patienten mit einhergehender postoperativer Ruhigstellung zunächst zu einer Verschlechterung der DASH- und PRWE-Ergebnisse sowie teilweise der Kraft- und Bewegungsausmaße. Ab 3 Monaten postoperativ konnte bei allen Patienten eine Verbesserung der Handfunktion im Alltag sowie der Kraft- und Bewegungsausmaße beobachtet werden. Es konnte gezeigt werden, dass auch nach einer primären (Teil-)Arthrodese des Handgelenkes eine adäquate Prothesenversorgung durchgeführt und vergleichbare Ergebnisse erzielt werden können.