gms | German Medical Science

64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10. bis 12. Oktober 2024, Hannover

Sekundäre Implantation von Handgelenksprothesen nach Rettungsoperationen am Handgelenk

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Yonca Steubing - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Bochum, Deutschland
  • author Maximilian Völlmecke - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Bochum, Deutschland
  • author Jannik Hinzmann - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Bochum, Deutschland
  • author Marcus Lehnhardt - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Bochum, Deutschland
  • author Patrick Harenberg - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Hannover, 10.-12.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dgh02

doi: 10.3205/24dgh02, urn:nbn:de:0183-24dgh028

Veröffentlicht: 14. Oktober 2024

© 2024 Steubing et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Die Implantation von Handgelenksprothesen im Rahmen der posttraumatischen oder degenerativen Radiokarpalarthrose stellt ein vergleichsweise neues Verfahren dar. Prothesenmodelle der 4. Generation weisen im Vergleich zu älteren Modellen geringere Komplikationsraten auf. Bisher existieren nur wenig Daten zu Langzeitergebnissen der Prothesenversorgung insbesondere bei jüngeren, manuell tätigen Patienten. Teil- oder Vollversteifungen des Handgelenkes als alternative Behandlungsverfahren gehen mit einer deutlichen Einschränkung der Handfunktion einher, in einigen Fällen erlangen die Patienten keine adäquate Schmerzreduktion. Die sekundäre Prothesenversorgung ist technisch anspruchsvoll, jedoch in den meisten Fällen eine mögliche Therapieoption. In dieser Studie führten wir eine vergleichende Analyse zwischen Patienten mit fortgeschrittener Radiokarpalarthrose und vorangegangenen Rettungsoperationen am Handgelenk mit sekundärer Prothesenversorgung und Patienten mit primärer Prothesenimplantation durch.

Methodik: Wir verglichen Patienten mit stattgehabter Rettungsoperation (Proximal Row Carpectomy, Panarthrodese, STT-Arthrodese, RSL- und Four-Corner-Fusion) und einer sekundären Prothesenversorgung mit Patienten, die aufgrund des gleichen ursächlichen Krankheitsbildes primär durch eine Prothese behandelt wurden. Hierfür wurde zur Ermittlung der subjektiven Beschwerden und Einschränkungen im Alltag der DASH (Disabilities of Arm Shoulder and Hand) und PRWE (Patient-rated Wrist Evaluation Score) Fragebogen eingesetzt sowie die Bewegungsgrade nach Neutral-Null-Methode und Kraftmessungen mittels Dynanometer bestimmt. Die Untersuchungszeitpunkte erstreckten sich über den präoperativen Zeitpunkt sowie 6 Wochen, 3, 6 und 12 Monate postoperativ.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Patienten mit sekundärer Prothesenimplantation wiesen präoperativ im Vergleich signifikant höhere DASH- und PRWE-Scores auf. Bewegungs- und Kraftgrade variierten individuell. 6 Wochen nach der Operation kam es bei allen untersuchten Patienten mit einhergehender postoperativer Ruhigstellung zunächst zu einer Verschlechterung der DASH- und PRWE-Ergebnisse sowie teilweise der Kraft- und Bewegungsausmaße. Ab 3 Monaten postoperativ konnte bei allen Patienten eine Verbesserung der Handfunktion im Alltag sowie der Kraft- und Bewegungsausmaße beobachtet werden. Es konnte gezeigt werden, dass auch nach einer primären (Teil-)Arthrodese des Handgelenkes eine adäquate Prothesenversorgung durchgeführt und vergleichbare Ergebnisse erzielt werden können.