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62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

06. bis 08. Oktober 2022, Garmisch-Partenkirchen

10-Jahres-Resultate nach dorsal extendierender Osteotomie des Os metakarpale I nach Wilson zur Behandlung der schmerzhaften Instabilität des Daumensattelgelenkes

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Garmisch-Partenkirchen, 06.-08.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dgh61

doi: 10.3205/22dgh61, urn:nbn:de:0183-22dgh614

Published: October 6, 2022

© 2022 Tünnerhoff.
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Fragestellung: Schmerzen im Daumensattelgelenk sind manchmal allein auf eine Instabilität des Gelenkes zurückzuführen. Zur operativen Stabilisierung kommt neben Bandplastiken eine aufrichtende Osteotomie an der Basis des Os metakarpale I (MK-I) in Betracht, um die wichtigen dorsalen Bänder indirekt zu straffen und gleichzeitig die Last des Gelenkes umzuverteilen. Nach Schwierigkeiten mit der Bandplastik habe ich in diesen seltenen Fällen der alleinigen Instabilität die Osteotomie durchgeführt.

Wie sind die funktionellen Resultate nach einem längeren Zeitraum?

Methodik: Zwischen 2007 und 2015 mittels aufrichtender Osteotomie des MK-I mit dorsaler Plattenosteosynthese operierte Patienten wurden telefonisch über das Ergebnis bezüglich Schmerzniveau auf NRS in Ruhe, bei Bewegung und bei Belastung und Zufriedenheit befragt. Quick-DASH- und ein ähnlich aufgebauter Score für die Funktion des Daumens, der Thumb-Disability-Index (TDX), wurden ermittelt, eventuelle Folgeoperationen erfragt. Eingeschlossen wurden Patienten mit vollkommen unauffälligem Röntgenbild mit Instabilität des Sattelgelenkes, klinisch definiert als vermehrte Verschiebbarkeit der Basis des MK-I nach radial. Wichtig: durch Beugung im Sattelgelenk wurde die Instabilität beseitigt. Patienten mit auch in Beugestellung bestehender Instabilität als Zeichen einer globalen Bandlaxizität wurden nicht nach dieser Methode operiert. Patienten, die wesentliche andere Veränderungen der Hand aufwiesen, wurden ausgeschlossen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 2007 bis 2015 wurden 10 Frauen und 2 Männer operiert, Durchschnittsalter 38 J (24–52 J.), 10 telefonisch erreicht. 6 x dominante, 4 x nicht dominante Hand betroffen. Nachbeobachtungszeitraum 118 Monate im Schnitt. 4 x wurde die Platte wegen Schmerzen entfernt. Ein Patient war 7 Jahre lang schmerzfrei, bis eine Trapezektomie erfolgte. 9 Patienten waren voll mit dem Ergebnis zufrieden, ein Patient teilweise. Alle würden die OP nochmals durchführen lassen. Der Schmerz auf der NRS wurde in Ruhe im Mittel mit 0,2, bei Bewegung mit 0,5 und bei Belastung mit 1,9 angegeben. Der Quick Dash wurde mit 8,4 im Durchschnitt, der TDX mit 7 ermittelt. 7 Patienten waren auch bei Belastung schmerzfrei und wiesen optimale Scores nahe Null auf.

Die aufrichtende Osteotomie des MC I ist eine zuverlässige Möglichkeit, die isolierte Instabilität des Daumensattelgelenkes zu behandeln. In den meisten Fällen sind dauerhaft gute Ergebnisse zu erwarten.