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62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

06. bis 08. Oktober 2022, Garmisch-Partenkirchen

Ist Ausbildung in der ambulanten Handchirurgie zu zeitaufwendig? Vergleich der OP-Zeiten zwischen Weiterbildungsassistenten und Fachärzten

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Christian Graß - Klinikum St. Georg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, mit Schwerbrandverletztenzentrum, Leipzig, Germany
  • Susanne Rein - Klinikum St. Georg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, mit Schwerbrandverletztenzentrum, Leipzig, Germany
  • Julian Pötschke - Klinikum St. Georg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, mit Schwerbrandverletztenzentrum, Leipzig, Germany
  • Thomas Kremer - Klinikum St. Georg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, mit Schwerbrandverletztenzentrum, Leipzig, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Garmisch-Partenkirchen, 06.-08.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dgh46

doi: 10.3205/22dgh46, urn:nbn:de:0183-22dgh460

Published: October 6, 2022

© 2022 Graß et al.
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Fragestellung: Ambulante handchirurgische Operationszentren stehen unter einem hohen ökonomischen Druck, sodass möglichst kurze OP-Zeiten angestrebt werden. Für zahlreiche Eingriffe wurde allerdings gezeigt, dass die Durchführung eines operativen Eingriffs durch einen Assistenzarzt die OP-Zeit und die Kosten für das Krankenhaus erhöhen können und damit Anreize geschaffen werden, die einer guten chirurgischen Ausbildung entgegenstehen. Allerdings gibt es bisher keine dezidierte Untersuchung im Bereich der Handchirurgie, in der eine Verlängerung der OP-Zeiten durch Ausbildungseingriffe quantifiziert wurde. Aus diesem Grund wurden in dieser Studie evaluiert, inwiefern in der ambulanten Handchirurgie die Dauer der Operation davon abhängt, ob der Eingriff von einem Assistenzarzt oder einem Facharzt durchgeführt wird.

Methodik: Zwischen 2018 und 2020 wurden in der Plastischen Chirurgie unseres Hauses 1.189 ambulante handchirurgische Eingriffe durchgeführt, von denen wir 1.018 Eingriffe in 8 Kategorien untersucht haben.

Anschließend erfolgte der Vergleich der durchschnittlichen Operationszeiten von Assistenzärzten und Fachärzten.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 6 der 8 untersuchten ambulanten Operationsarten zeigen sich bezüglich der Operationszeit keine signifikanten Unterschiede zwischen Assistenzarzt und Facharzt. Hierzu gehören: Handgelenksarthroskopie, Frakturversorgung (Phalangen), Frakturversorgung (Metacarpale), Strecksehnenausriss, Bandrekonstruktion, Materialentfernung, Tumorexzision und Spaltung 1. Strecksehnenfach. Lediglich bei der Karpaldachspaltung (22 Minuten vs. 16 Minuten) und bei der Ganglionentfernung (34 Minuten vs. 26 Minuten) war die Durchführung des operativen Eingriffs durch einen Facharzt signifikant kürzer.

Es wurde somit gezeigt, dass ein Großteil der ambulanten handchirurgischen Eingriffe von Weiterbildungsassistenten ohne Zeitverlust im Vergleich zum Facharzt durchgeführt werden können. Da durch ambulante handchirurgische Eingriffe viele chirurgische Grundfertigkeiten erlernt werden können, ist es didaktisch wichtig Weiterbildungsassistenten als Operateure einzusetzen und gleichzeitig aus ökonomischer Sicht möglich die Eingriffe dennoch zeiteffizient durchzuführen.