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62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

06. bis 08. Oktober 2022, Garmisch-Partenkirchen

Die Dupuytren'sche Kontraktur bei Kindern: Vorkommen – Behandlung – Ergebnisse

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Garmisch-Partenkirchen, 06.-08.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dgh15

doi: 10.3205/22dgh15, urn:nbn:de:0183-22dgh159

Published: October 6, 2022

© 2022 Pelzmann, MSc.
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Zielsetzung: Bereits 1832 beschrieb Baron Dupuytren das Vorkommen und die Behandlung der Dupuytren'schen Kontraktur (DK) bei Kindern. Obwohl in der klinischen Praxis dieser Sachverhalt kaum bis gar nicht vorliegt, ist es umso wichtiger für den Fall einer Eventualität darauf vorbereitet zu sein. Ein diesbezüglicher Überblick dieses Sachverhalts ist nicht existent. Mit diesem Literaturüberblick soll die Evidenzlage der DK bei Kindern hinsichtlich Vorkommen, handchirurgischer und handtherapeutischer Behandlung sowie deren Ergebnisse dargelegt werden.

Fragestellung: Wie lautet die Evidenzlage hinsichtlich Vorkommen, Behandlung und Ergebnisse der DK bei Kindern?

Methodik: Elektronische Datenbanken und Journals, welche sich mit der Behandlung dieser Erkrankung befassen, wurden nach relevanten und verfügbaren Informationen anhand von Schlüsselwörtern und deren Kombination systematisch durchsucht. Die Ergebnisse wurden mittels Level of Evidence (Oxford) bewertet. Diese Analyse dient der Darstellung der Evidenzlage der DK bei Kindern.

Ergebnisse In dieses Review konnten zehn Publikationen, die die DK bei Kindern thematisieren, inkludiert werden. Sie wurden zwischen 1983 und 2021 publiziert und weisen ein Level of Evidence von zwei bis vier auf. Die Stichprobengröße umfasst 30 PatientInnen (18 Buben, vier Mädchen, acht nicht bezeichnet) im Alter zwischen vier Monaten und 17 Jahren. Geschlecht (männlich) und/oder familiäre Disposition wurden als vorrangig auslösende Faktoren genannt. Die PatientInnen wurden handchirurgisch mittels Fasziektomie und/oder Dermofasziektomie, und Handtherapie, Lagerungsschienen sowie Mobilisierung behandelt. Die Diagnose DK wurde in allen Fällen histologisch bestätigt. Die Daten legen nahe, dass durch eine Dermofasziektomie und anschließender (Hand-) Therapie eine uneingeschränkte, schmerzfreie Handfunktion, sowie die Vermeidung eines Rezidivs erreicht werden.

Schlussfolgerung: Die Evidenzlage belegt, dass die DK bei Kindern äußerst selten auftritt. Dennoch sollte die Möglichkeit deren Vorhandensein im Klinikalltag in Betracht gezogen werden. Mittels handchirurgischer und anschließender handtherapeutischer Behandlung, die ähnlich zu jener der Erwachsenen ist, kann die Handfunktion wieder hergestellt werden und der Eventualität eines Rezidivs entgegengewirkt werden.